Nina Maag spricht offen über ein „toxisches System“

Kritik an Til Schweiger: Filmproduzentin packt über Zusammenarbeit mit dem Schauspieler aus

Hannover NDR Tietjen und Bommes Talkshow Til Schweiger bei der Aufzeichnung der NDR-Talkshow Tietjen und Bommes im NDR-Studio auf dem Messegelaende Hannover / Deutschland am , *** Hannover NDR Tietjen and Bommes talk show Til Schweiger at the recording of the NDR talk show Tietjen and Bommes in the NDR studio at the fairground Hannover Germany am Copyright: xSocher/xEibner-Pressefotox EP_kso
Die Schlagzeilen um Til Schweiger nehmen kein Ende.
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Im Magazin Spiegel haben rund 50 Filmschaffende über Til Schweiger (59) ausgepackt. Von einem „Klima der Angst“ sowie von „Schikane und Gewalt“ war in dem Enthüllungsartikel die Rede. Während die Vorwürfe des Berichts anonym geäußert wurden, gehört Filmproduzentin Nina Maag zu den ersten, die sich trauen, auch öffentlich über die Schattenseiten der Filmindustrie zu sprechen. Und auch sie will angeblich in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit Til Schweiger gemacht haben.

Ist Til Schweiger „nur die Spitze des Eisbergs“?

„Til ist nur die Spitze des Eisbergs eines toxischen Systems“, erklärt sie jetzt im Interview mit der SZ. Etwa ein Jahr – von 2012 bis 2013 – war sie für Til Schweigers Berliner Produktionsfirma Barefoot Films tätig und für den Aufbau einer München-Dependance zuständig. Laut Maag soll die Zusammenarbeit schon damals problematisch gewesen sein.

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Im Interview mit Süddeutsche Zeitung erinnert sie sich an einen Vorfall zurück. Sie habe angeblich mit Schweigers damaligen Geschäftspartner Tom Zickler „ein klärendes Gespräch“ führen wollen. Die Konsequenz: Schweiger selbst soll monatelang nicht mit ihr geredet haben. „Wenn damals ein paar Verantwortliche gesagt hätten ‘So geht es nicht weiter’, wäre das vielleicht noch der Punkt gewesen, wo sich etwas hätte ändern können“, so Maag.

Im Video: Mitarbeiter von Til Schweiger erheben schwere Vorwürfe

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Nina Maag: „Es geht in dieser Branche um Vetternwirtschaft und Machtmissbrauch“

Daraufhin soll sie dem mittlerweile verstorbenen Zickler, der sich ihr gegenüber immer korrekt verhalten habe, den Vorschlag gemacht haben, ihren Vertrag, der eh bald ausgelaufen wäre, nicht zu verlängern. Schweiger soll anschließend angeblich prompt mit einer fristlosen Kündigung reagiert haben. Nina Maag gibt an, diese nicht akzeptiert zu haben und gerichtlich dagegen vorgegangen zu sein. Und sie soll Recht bekommen sowie eine Abfindung erhalten haben, wie eine Niederschrift über die öffentliche Sitzung vom 24. Mai 2013, die der SZ angeblich vorliegt, belegen soll.

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Sie sieht Til Schweiger als „Opfer einer Industrie“, die es nur auf eine Sache abgesehen hat: Geld. Und das könne Schweiger einbringen. „Es geht in dieser Branche um Vetternwirtschaft und Machtmissbrauch. Und es kann nicht sein, dass Mitarbeiter, die die Schwachstellen des Systems im Sinne einer Verbesserung aufzeigen wollen, ganz offensichtlich mundtot gemacht werden“, so Maag. Auf RTL-Anfrage zu den neuen Vorwürfen reagierte Til Schweiger auf bislang nicht. Die im Spiegel geäußerten Behauptungen bestritt er bereits auf Anfrage des Magazins. (dga)