Ferrari blamiert sich in der Puszta
Von Startplatz 10 zum Sieg: Irre Verstappen-Show beim Ungarn-GP
War das die Vorentscheidung in der Formel-1-Weltmeisterschaft? Max Verstappen hat beim Großen Preis von Ungarn den nächsten großen Coup gelandet: Von Startposition 10 stürmte der Red-Bull-Star auf Platz 1 und sicherte sich seinen ersten Sieg auf dem Hungaroring. Ferrari und seine Nummer 1 Charles Leclerc mussten beim letzten Rennen vor der Sommerpause dagegen die nächste Klatsche einstecken – und was für eine: Von den Positionen 2 und 3 gestartet, verpassten beide Piloten das Podium. Dort standen am Ende wie schon in Frankreich die Mercedes-Piloten.
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Mercedes holt das nächste Doppelpodium
Das hätte Verstappen nach seinem völlig verwachsten Qualifying am Samstag wohl kaum zu träumen gewagt: Nach technischen Problemen war nur Startplatz 10 drin – auf einem Kurs, wo Überholen unter normalen Bedingungen als fast unmöglich gilt. "Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, hier zu gewinnen, ich wollte nur so nah wie möglich ans Podium heran", sagte Verstappen mit einem breiten Grinsen: "Es war ein verrücktes Rennen, das wir glücklicherweise gewonnen haben. Und ich konnte mir sogar einen Dreher leisten."
Tatsächlich drehte sich der Niederländer in Runde 42, kurz nachdem er Leclerc zum ersten Mal aufgeschnupft hatte. Der Monegasse kämpfte zu dem Zeitpunkt bereits mit stumpfen Waffen – nach einem neuerlichen Patzer der Ferrari-Box. Die verpasste ihrer Nummer 1 beim letzten Reifenwechsel harte Gummis. Auf denen kam der bis dahin souverän Führende Monegasse überhaupt nicht mehr auf Touren. Nach einem weiteren Stopp beendete er das Rennen auf Platz 6 noch hinter dem zweiten Red-Bull-Piloten Serigio Perez.
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Durch seinen achten Sieg im 13. Saisonrennen baute Verstappen seine die Führung in der Fahrerweltmeisterschaft vor Leclerc auf 80 Punkte aus. Ein Rückstand der in den verbleibenden neuen Rennen nach der Sommerpause nur schwer aufzuholen sein wird.
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Vettel: Erster Punkt auf der Abschiedstour
Auch Carlos Sainz im zweiten roten Renner verpasste als Vierter das Podium. Nutznießer der lahmenden roten Renner war Mercedes: Die Silberpfeile durften nach dem Frankreich-GP das nächste Doppelpodium durch Lewis Hamilton (Platz 2) und George Russell (3.) bejubeln.
Ein starkes Rennen fuhr auch Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister, der am Donnerstag seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt gegeben hatte, fuhr im Aston Martin von Startplatz 18 auf Rang zehn vor und holte damit einen WM-Punkt. Haas-Pilot Mick Schumacher ging dagegen leer aus, der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher landete auf Platz 14.
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Der spektakuläre Puszta-GP im Zeitraffer
Start: Pole-Mann Russell kommt gut weg, die beiden Ferrari dahinter aber noch besser weg. Sainz attackiert den Mercedes-Mann noch vor Kurve, doch der kann seinen Angreifer bei der Kurvenausausfahrt abschütteln. Hamilton schießt derweil von Startbox 7 auf Platz 5 nach vorne.
Am Ende des Feldes touchiert Williams-Pilot Alex Albon den Aston Martin von Vettel – Glück für den Deutschen, dass er weiterfahren kann. Albon muss an die Box und fällt ans Ende des Feldes zurück.
Runde 2: Die Rennleitung schaltet das Virtuelle Safetycar – nach der Kollision zwischen Albon und Vettel liegen zu viele Karbonteile auf der Strecke. Russell hat sich auf neuen Softreifen ordentlich Luft zu seinen Verfolgern verschafft, die auf Medium-Pneus gestartet sind.
Runde 3: Russell gewinnt den fliegenden Re-Start locker vor Sainz und setzt sich gleich noch weiter ab.
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Verstappen pflügt durchs Feld
Runde 5 - 9: Verstappen und Perez fliegen nacheinander an den beiden Alpine-Piloten Alonso und Ocon vorbei und verbessern sich damit auch die Plätze 6 und 7.
Runde 12: Verstappen hat sich inzwischen an Hamilton herangekämpft, der wiederum schon im DRS-Fenster von Norris fährt. Vor der ersten Kurve quetschen sich Verstappen und Hamilton an dem McLaren-Mann vorbei.
Runde 13: Probleme bei Verstappen – der Niederländer verliert den Anschluss an Hamilton, flucht im Boxenfunk und klagt über Leistungsverlust.
Runde 17: Russell muss seine weichen Gummis in der Box eintauschen. Auf Mediums kommt er zurück und kann sich nach der Ausfahrt vor dem hinten heranfliegenden Alonso auf Platz 6 behaupten. Kurz darauf kommt auch Verstappen zum Service.
Runde 18: Beim Boxenstopp von Sainz hakt es ein wenig, der Spanier muss sich hinter Russell und Alonso auf Platz 7 einsortieren. Leclerc übernimmt die Führung.
Leclerc übernimmt die Spitze
Runde 20: Hamilton stoppt, bekommt wie Sainz nach Medium noch einmal Medium – das heißt: Beide müssen mindestens noch ein an die Box kommen. Durch den späteren Stopp fällt Hamilton hinter Verstappen zurück.
Runde 21: Als Letzter der Top-Leute kommt Leclerc zum Reifenservice und wechselt ebenfalls von Medium auf Medium. Der Monegasse sortiert sich hinter dem jetzt wieder führenden Russell aber vor seinem Teamkollegen Sainz wieder ins Feld ein. Der Positionstausch bei Ferrari ist vollzogen.
Runde 25: Starke Aktion von Ricciardo: Der McLaren-Mann nutzt das Stall-Duell zwischen Alonso und Ocon, sticht in Kurve 2 in die Innenkurve und lässt beiden Alpine-Piloten ganz alt aussehen.
Runde 28 - 31: Im Rückspiegel von Russell wird Leclerc immer größer. Drei Runden lang liefern sich beide einen spektakulären Zweikampf, Russell verteidigt sich mit knallharten Manövern gegen den viel schnelleren Ferrari-Piloten. Der quetscht sich schließlich mit einer Harakiri-Attacke vor Kurve 1 vorbei. Russell kann nicht mehr folgen, verliert sofort den Anschluss.
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Verstappen überholt Leclerc und dreht sich
Runde 39: Verstappen hat sich an den drittplatzierten Sainz herangekämpft, attackiert den Ferrari-Mann aber nicht, sondern biegt zu seinem zweiten Service in die Boxengasse ab und fällt wieder auf Platz 6 zurück.
Runde 40: Ferrari reagiert, beordert Leclerc zum Boxenstopp und verpasst ihm den härtesten Reifensatz. Auch Russell kommt zu seinem zweiten Stopp rein. Leclerc kann den Undercut-Versuch von Verstappen abwehren, aber Russell fällt hinter den Weltmeister zurück. In Führung jetzt Sainz vor Hamilton und Perez.
Runde 41 – 42: Verstappen ist plötzlich dran an Leclerc, der mit den harten Reifen offenbar keinen Grip mehr hat. Vor der ersten Kurve greift Verstappen und geht an seinem WM-Rivalen vorbei. Doch ausgangs der vorletzten Kurve dreht sich Verstappen, Leclerc schlüpft wieder vorbei und Perez und Russell sind ganz nah dran am Niederländer. Mit viel Mühe behauptet sich Vettel vor seinem dem Mercedes-Mann und seinem Teamkollegen.
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Leclerc schmiert ab
Runde 44 - 45: Leclerc ist auf den harten Gummis erschreckend langsam, Verstappen ist schon wieder dran am Ferrari-Mann. Den ersten Angriff kann der Monegasse noch abwehren, doch eine Runde muss er sich erneut geschlagen geben. Verstappen kann sich darauf sofort absetzen – Leclerc ist chancenlos.
Runde 48: Sainz kommt als Führender zu seinem zweiten Boxenstopp und fällt auf Platz 5 zurück. Hamilton fährt jetzt an der Spitze.
Runde 52: Hamilton steuert die Box an und holt sich neue Medium-Pneus. Verstappen übernimmt erstmals die Führung. Auf der Strecke attackiert Russell erstmals den lahmenden Ferrari von Leclerc.
Runde 54 – 55: Da ist es passiert, Russell geht an Leclerc vorbei und ist wieder Zweiter. Ferrari beordert seine Nummer 1 zu einem weiteren Stopp. Auf einem Satz gebrauchter Soft-Reifen nimmt der Monegasse als Sechster die Verfolgung auf.
Hamilton kassiert Russell
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Runde 63: Hamilton kassiert scheinbar ohne größere Probleme Sainz, schiebt sich auf Platz 3 und Ferrari vom Podium.
Runde 65: Auch Teamkollege Russell kann Hamilton nicht aufhalten, der Rekordchampion damit Zweiter.
Runde 68: Valtteri Bottas muss seinen Alfa Romeo am Streckenrad abstellen. Die Rennleitung aktiviert noch einmal das Virtuelle Safety Car. Es beginnt zu regnen.
Runde 70: Das Rennen wird doch noch einmal frei gegeben. Auch der Regen wird stärker. Aber Verstappen bringt seinen ersten Sieg beim Ungarn-GP nach 1:39.36,533 Stunden sicher vor Hamilton und Russell ins Ziel. (wwi)