"Testoffensive" sollte Mittel der Wahl seinVirologe Schmidt-Chanasit kritisiert: 2G-Regel vermittelt "Scheinsicherheit"

Wegen der steigenden Coronazahlen werden Stimmen nach strengeren Regeln für Ungeimpfte laut. Eine der Maßnahmen lautet: 2G. Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit warnt aber davor, die Wirkung von 2G-Regeln, also der Zulassung nur von Geimpften und Genesenen zu Veranstaltungen, zu überschätzen. 2G gebe eine „Scheinsicherheit“, sagte Schmidt-Chanasit am Samstag im Deutschlandfunk. Auch Geimpfte könnten sich infizieren und das Virus übertragen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei.
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Sicherheit nur durch 1G, so Virologe Schmidt-Chanasit
Wenn man wirklich Sicherheit wolle, helfe nur 1G weiter - also alle zu testen, egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen, so Schmidt-Chanasit. Das sollte vor allem für problematische Bereiche gelten, wo vulnerable Menschen gefährdet seien. Man sollte das wichtige Instrument des Testens nicht aus der Hand geben, mahnte der Virologe. Er warb zugleich für eine „Testoffensive“ und kritisierte, dass die kostenlosen Bürgertests Mitte Oktober abgeschafft wurden.
Österreich hatte am Freitag im Kampf gegen die vierte Corona-Welle beschlossen, eine bundesweite 2G-Regel einzuführen. Menschen ohne Impfung oder Nachweis der Genesung dürfen ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Dasselbe gilt für den Zutritt zu touristischen Betrieben. In Deutschland setzt ab Montag als erstes Bundesland Sachsen die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um. (dpa/pdr)