Verwahrlost und offene Wunden
Vater lässt Sohn (10) vor Bordell zurück - und geht in Spielothek!

Mutterseelenallein – oder besser gesagt VATERseelenallein - wurde am Donnerstag (20. April) ein kleiner Junge (10) im Frankfurter Bahnhofsviertel von der Polizei aufgegriffen. In seiner Tasche: Heroinersatzstoffe und mehrere hundert Euro. Sein Vater hatte seinen Sohn einfach allein zurückgelassen, während er sich in einer Spielothek vergnügte. Doch damit nicht genug: Der Junge machte auf die Beamten einen verwahrlosten Eindruck und hatte offene Wunden.
Frankfurter Bahnhofsviertel: Polizei greift kleinen Jungen vor Bordell auf
Den Polizeibeamten war der 10-jährige Junge neben einem Bordell und einer Bar aufgefallen. Im Gespräch gab das Kind an, das es auf seinen Vater warte, der in einer Spielothek sei. Gemeinsam gingen die Beamten mit dem Kind zum Aufenthaltsort seines 27 Jahre alten Vaters. Die Spielothek befindet sich in der Nähe eines Drogenkonsrumraums in der Niddastraße.
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Sohn wird von Polizei zurückgebracht: Vater zeigt sich unbeeindruckt
Der Mann habe die Situation unbeeindruckt zur Kenntnis gekommen, so die Polizei Frankfurt. Bei seinem Sohn fanden die Beamten neben mehreren hundert Euro, zwei Tabletten des Drogenersatzmittels „Subutex“, ein starkes Opioid, das anstelle von Heroin eingenommen wird.
Jugendamt nimmt 10-Jährigen in Obhut
Bei genauer Betrachtung entdeckten die Polizisten offene Wunden im Hand- und Armbereich des Kindes. Er soll einen verwahrlosten Eindruck gemacht haben. Die zugezogenen Mitarbeiter des Jugendamtes nahmen den Jungen in ihre Obhut und brachten ihn vorübergehend in ein Frankfurter Jugendheim.
Gegen den Vater wird nun wegen der Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige ermittelt. (kas/pm)