Junge aus Bremervörde seit Montag verschwunden

Arian (6) vermisst - jetzt sollen Bundeswehrsoldaten ihn finden

von Jenny Richter und Konrad Rampelt

Jetzt sucht sogar die Bundeswehr nach Arian!
Am vierten Tag der dramatischen Suche nach dem seit Montag vermissten Jungen gibt es neue Hoffnung. In der Nacht entdeckten die Ermittler Fußspuren, die mutmaßlich den Weg des kleinen Jungen in der Gegend rund um den Landkreis Stade am Rande der Oste kennzeichnen könnten. Weil die Zeit rennt, greifen jetzt auch Bundeswehrsoldaten ein, um Arian zu finden.

Letzte Hoffnung Bundeswehr? 250 Soldatinnen und Soldaten unterstützen die Einsatzkräfte bei der Suche nach dem vermissten Arian.
Letzte Hoffnung Bundeswehr? 250 Soldatinnen und Soldaten unterstützen die Einsatzkräfte bei der Suche nach dem vermissten Arian.
RTL

250 Bundeswehr-Soldaten sollen Suche im Landkreis Stade unterstützen

Mehrere Hunderte Einsatzkräfte seien auch am Donnerstag wieder im Einsatz, bestätigt Heiner van der Werp von der Polizeiinspektion Rotenburg RTL. Im Laufe des Tages würden diese durch die Bundeswehr verstärkt werden. Rund 250 Soldaten sollen dann den Jungen endlich finden.

Hoffnung macht eine Fährte, der die Einsatzkräfte seit der Nacht nachgehen. Es sei zwar noch nicht klar, ob die Fußspuren zu Arian gehören, doch „wenn man daraus ein Muster ablesen kann, dann führen diese Spuren nördlich oder in nördlicher Richtung an der Oste längs bis in den Landkreis Stade hinein in den Bereich rund um die Ortschaft Kraneburg.“ Der Sechsjährige könnte diese Strecke von etwa zehn Kilometer bewerkstelligt haben, so der Sprecher.

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Im Video: Arians Eltern bitten um Hilfe

Ungewöhnliche Maßnahmen bei Suche nach Arian (6) aus Bremervörde-Elm

Die Suche nach dem kleinen Jungen wird indes auf die unterschiedlichste Weise vorangetrieben. „Wir stehen im engen Kontakt zur Familie und da hören wir natürlich auch mal ganz genau hin, wenn es darum geht, was dem Arian so gefällt, auf was er reagiert“, erklärt Heiner Van der Werp im RTL-Interview. „Deshalb hat es gestern Abend hier vor Ort eine Luftballonaktion gegeben.“ Die mit Helium aufgepumpten Ballons seien an mehreren Orten aufgestellt worden, die mit Kameras überwacht werden. In der Nacht sei sogar ein Feuerwerk abgebrannt worden. Da Arian Autist ist und auf Rufe wohl nicht reagiert, versucht die Polizei außerdem laut RTL-Informationen mit Lautsprecherdurchsagen die Aufmerksamkeit des Jungen zu bekommen. Arians Mama - seine engste Bezugsperson spricht - die vertraute Stimme könnte ihn vielleicht anlocken.

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Für Polizeisprecher Heiner Van der Werp ist eines klar: „Da ist ein kleiner Junge, sechs Jahre alt, der ist unterwegs, es ist kalt gewesen, er hat vermutlich zu wenig gegessen und getrunken. Besonders an diesem Fall ist allerdings, dass dieser Junge Autist ist. Der reagiert anders als andere Sechsjährige, die dann vermutlich anfangen zu weinen oder sonst wie. Und so reagiert Arian wohl nicht. Möglicherweise kauert er sich irgendwo ein, möglicherweise läuft er und läuft und läuft. Das würde sich vielleicht decken mit der Spur, die wir im Moment haben, die wir auch verfolgen. Es ist alles möglich.“