Seit 23 Jahren wird Hilal Ercan aus Hamburg vermisst
Vater soll Mutter mit einem Messer bedroht haben
Es ist ein neues Kapitel einer Familie, die bereits unsagbar großes Leid erfahren musste. Am 27. Januar 1999 verschwindet die kleine Hilal (damals 10 Jahre alt) aus Hamburg – spurlos, bis heute. Jetzt, 23 Jahre später, soll Hilals Vater die Mutter in einem Streit mit einem Messer bedroht haben.
Die Mordkommission ermittelt
Hilals Vater (56) soll in einer Wohnung in Hamburg-Bahrenfeld seine Ehefrau (55) mit einem Messer bedroht haben und dabei seine „Tötungsabsicht“ geäußert haben. Die Polizei wertete das Geschehene daraufhin als versuchten Tötungsdelikt. Auch die gemeinsame Tochter, Hilals Schwester (32), habe leichte Verletzungen an der Hand erlitten. Der Sohn der Familie, Abbas, erklärt RTL: „Bei dem Vorfall hat mein Vater zwar tatsächlich nach einem Messer gegriffen, aber hatte niemals vor, auf sie einzustechen oder sie umzubringen. Meine Schwester Fatma wollte ihm das Messer aus der Hand nehmen und hat sich bei diesem Versuch selbst verletzt.“
Es soll laut Polizei vor dem mutmaßlichen Angriff zwischen dem Ehepaar zu einem Streit gekommen sein. Der Mann sei dann am Dienstagnachmittag festgenommen worden, bestätigten die Beamten im Gespräch mit RTL Nord. Mordkommission und Staatsanwaltschaft ermitteln nun. „Es handelt sich leider um eine Handlung aus dem Affekt heraus. Nicht vorgeplant oder heimtückisch!“, sagt Abbas Ercan. „Der Streit meiner Eltern hatte mit dem Fall Hilal Ercan nichts zu tun.“
Am Mittwochnachmittag ist gegen den 56-Jährigen Haftbefehl erlassen worden. Es bestehe der Verdacht des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
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Hilal ist seit 23 Jahren spurlos verschwunden
Es ist der 27. Januar 1999, als Hilal Ercan in einer Einkaufspassage direkt gegenüber von ihrem damaligen Wohnhaus in Hamburg-Lurup spurlos verschwindet. Trotz großer Suchaktionen und Aufrufen in den Medien fehlt immer noch jede Spur von dem kleinen Mädchen.
Die Eltern und Geschwister von Hilal wollen nicht, dass ihre Tochter und Schwester vergessen wird. Sie wünschen sich sehnlichst, dass dieses Verbrechen endlich aufgeklärt wird: "Es belastet uns bis heute, wir wollen endlich unseren Frieden haben", erzählt Hilals Bruder Abbas. (dpa/agi)
