Vor 22 Jahren verschwand sie spurlos
Vermisste Hilal: Familie sucht Zeugen mit Bus-Aufdruck
Tagtäglich verschwinden Kinder und Jugendliche in Deutschland – die Meisten tauchen zum Glück nach kurzer Zeit wieder auf. Doch im Fall der kleinen Hilal aus Hamburg-Lurup leben die Angehörigen seit 22 Jahren im Ungewissen. Ein riesengroßer Busaufdruck soll nun helfen, doch noch mögliche Zeugen zu finden oder zu einer Aussage zu bewegen.
"Hilal, wie geben nie auf!"
Ein Bild der 10-Jährigen Hilal ziert den Bus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) und auch im Innenraum wird auf Monitoren auf den Vermisstenfall erinnert. Hilals Familie gibt nicht auf und möchte endlich Licht ins Dunkel bringen.
Ihr Bruder Abbas will gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben mögliche Zeugen sensibilisieren: „Das können Menschen sein, die sich vielleicht damals nicht getraut haben, oder zu dem Täter sehr gut standen und vielleicht jetzt mit dem Täter keinen Bezug mehr haben und sich vielleicht auch das Gewissen erleichtern möchten.“
Seit 22 Jahren fehlt jegliche Spur des kleinen Mädchens
Es ist der 27. Januar 1999, als Hilal Ercan in einer Einkaufspassage direkt gegenüber von ihrem Wohnhaus in Hamburg-Lurup spurlos verschwindet. Trotz großer Suchaktionen und Aufrufen in den Medien fehlt immer noch jede Spur von dem kleinen Mädchen.
Die Eltern und Geschwister von Hilal wollen nicht, dass ihre Tochter und Schwester vergessen wird. Sie wünschen sich sehnlichst, dass dieses Verbrechen endlich aufgeklärt wird: „Es belastet uns bis heute, wir wollen endlich unseren Frieden haben“, erzählt Hilals Bruder Abbas.
Der Bus mit Hilals Aufdruck wird bis Ende 2021 im Hamburger Westen fahren und vielleicht so endlich zur Aufklärung dieses Vermisstenfalls beitragen.
