Experte gibt TippsVerdacht auf Corona-Infektion: Wie komme ich jetzt an einen Test?

Die der Hals kratzt, es bahnt sich ein Husten an und vielleicht haben Sie sogar Fieber. Zu Recht fragen Sie sich, ob das nun eine Erkältung, eine Grippe oder doch Corona sein könnte. Klarheit darüber verschafft nur ein Test. Allerdings: Weil sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit Wochen auf sehr hohem Niveau befindet, müssen Ärzte und Testzentren die Corona-Tests jetzt drastisch reduzieren, da die Labore inzwischen komplett überfordert sind. Wo und unter welchen Bedingungen komme ich nun also an einen Corona-Test? Wir haben den Arzt Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, gefragt, wie Sie bei Verdacht auf eine Infektion am besten vorgehen.
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Wer wird aktuell noch getestet? Diese 3 Kriterien gelten jetzt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Empfehlungen für Ärzte, wann ein Corona-PCR-Test durchgeführt werden sollte, an die aktuelle Lage angepasst. Die neue Teststrategie sieht vor, dass nur noch unter bestimmten Umständen getestet werden soll - zum Beispiel, wenn klinische Symptome einer Corona-Infektion vorliegen. Wer an Husten, Fieber, Atemnot oder Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns leidet, hat demnach gute Chancen, an einen Test zu kommen. Auch die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe oder eine hohe Wahrscheinlichkeit, dem Coronavirus ausgesetzt gewesen zu sein, legitimiert nach RKI-Empfehlung den Anspruch auf einen PCR-Test. Alle weiteren Infos zur aktuellen RKI-Teststrategie finden Sie hier.
Ich vermute, dass ich Corona habe: Wie gehe ich jetzt vor?
Zunächst sei wichtig, sich bei einem Verdacht der Infektion sofort nach Hause zu begeben, um weitere Ansteckungen zu vermeiden, mahnt Dr. Georg-Christian Zinn. Die erste Anlaufstelle für einen Test sei dann der Hausarzt, so der Experte. Rufen Sie dort an und besprechen Sie mit diesem das weitere Vorgehen.
Die zweite Möglichkeit sei ein Anruf beim Gesundheitsamt, „wenn Sie durchkommen - unsere Gesundheitsämter sind sehr belastet“, gibt Dr. Zinn zu bedenken. Wenn ein Test dann tatsächlich notwendig ist, könne man diesen entweder bei einem Hausarzt machen oder in einer Corona-Teststation. „Da gibt es in jeder Stadt und in jedem Kreis Möglichkeiten, dass man sich dort einen Abstrich machen lässt“, erklärt der Mediziner. „Das sind dann in der Regel PCR-Abstriche."
Welche Test-Arten gibt es?
Aktuell gibt es zwei Möglichkeiten, sich auf eine bestehende Corona-Infektion testen zu lassen: „Der Goldstandard ist der sogenannte PCR-Test“, sagt Dr. Zinn. Dabei wird ein Rachen- oder Nasen-Abstrich mit einem Tupfer gemacht. Dieser wird ins Labor geschickt und auf das Vorhandensein von Coronaviren untersucht.
„Der zweite Test, den wir haben, ist ein Antigen-Schnelltest“, so Dr. Zinn. Dieser weist in nur wenigen Minuten nach, ob Virus-Bestandteile im Rachen sind. Der Nachteil am Schnelltest: Er ist lange nicht so sensitiv wie der PCR-Abstrich. Eine beginnende Infektion kann durch ihn möglicherweise nicht nachgewiesen werden. Wie genau der Antigen-Schnelltest funktioniert, wie viel er kostet und wo man ihn durchführen lassen kann, das sehen Sie im Video.
VIDEO: Antigen-Schnelltest - schnellere Ergebnisse für einen niedrigeren Preis
Neue Doku auf TVNOW: "Corona - Die 2. Welle"
Wie konnte es zu den vielen Corona-Erkrankten und dann zum Teil-Lockdown kommen? Mit aufwendigen Experimenten ergründen wir das in der neuen Doku "Corona - Die 2. Welle" auf TVNOW.