Einzige Lösung: weniger verbrauchen!

Verbraucherzentrale warnt: Vierköpfige Familie zahlt dieses Jahr 3.500 Euro mehr

 Gaszähler, Gaspreise, Heizkosten
Der Gaszähler sogt aktuell für ein ungutes Gefühl.
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Die Brandenburger Verbaucherzentrale schlägt Alarm: Auf uns rolle eine riesige Kostenwelle zu! Grund dafür sind die immer weiter steigenden Energiepreise. Der einzige effektive Tipp der Verbraucherschützer: weniger verbrauchen!

Wassersparende Duschköpfe seien sinnvoll

Angesichts steigender Energiepreise und drohender Knappheit beim Erdgas hat die Brandenburger Verbraucherzentrale die Bürger zum Verzicht aufgerufen und rät insbesondere dazu, auf Warmwasser so weit wie möglich zu verzichten, sagte Geschäftsführer Christian Rumpke am Montag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Verbraucherschützer in der Staatskanzlei.

Sinnvoll seien auch wassersparende Duschköpfe. Rumpke riet den Verbrauchern zudem, Geld zurückzulegen, um die zu erwartenden höheren Nebenkosten-Rechnungen zahlen zu können.

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Gas- und Lebensmittelkosten steigen massiv an

Beim Erdgas erwartet die Verbraucherzentrale in diesem Jahr nahezu eine Verdoppelung der Kosten. Da können Verbraucher, die an einer Erdgasversorgung hängen, in der Regel auch nicht schnell auf andere Energieträger umstellen, so der Geschäftsführer.

Bei den Lebensmittelkosten müsse mit einem Plus von 20 Prozent und beim Strom von 15 Prozent gerechnet werden, sagte Rumpke. Inklusive einer Steigerung von 35 Prozent bei den Kraftstoffpreisen müsse sich eine durchschnittliche vierköpfige Familie in diesem Jahr auf Mehrkosten in Höhe von fast 3.500 Euro einstellen.

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Verbraucherzentrale erwartet weitere Preissteigerung im Herbst

Schon im vergangenen Jahr sei der Umgang mit Lieferverträgen und Energiepreisen bei jedem dritten Beratungsgespräch Thema gewesen, berichtete Rumpke. Im ersten Quartal diesen Jahres sei dies bereits fast in jeder zweiten Beratung der Fall gewesen. In vielen Fällen hätten Verbraucher deutlich höhere Rechnungen erhalten, nachdem ihre zuvor preisgünstigen Versorger die Lieferung eingestellt hätten und sie dann für die Grundversorgung deutlich mehr zahlen mussten. Rumpke forderte die Kartellbehörden auf, die Grundversorger zu überprüfen.

Auch Verbraucherministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) rief die Bürger zum Energiesparen auf. Wir erwarten, dass es im Herbst zu weiteren Preissteigerungen kommt, mahnte sie. Zwar seien dann auch weitere staatlichen Entlastungspakete zu erwarten, meinte die Ministerin. Wir können aber nicht alle Preissteigerungen ausgleichen, betonte sie.

Neben den acht Beratungsbüros bieten inzwischen zwei sogenannte Digimobile der Verbraucherschützer an mehr als 30 Orten in Brandenburg den Bürgern Unterstützung an. Mit knapp 600.000 hätten sich die Zugriffe auf die Internetseite im vergangenen Jahr gegenüber 2020 verdoppelt, berichtete die Verbraucherzentrale. (dpa/lra)