Leona Hall nach Polizeieinsatz in Kansas City (Missouri) schwer verletzt
Laut Augenzeugen war sie schwanger und unbewaffnet: Polizei schießt fünfmal auf junge Frau
In Kansas City (Missouri) schießen Polizisten fünfmal auf eine Frau und verletzen sie schwer – und das obwohl die 26-Jährige einer Zeugin zufolge schwanger und unbewaffnet war! Es scheint der nächste Fall von extremer Polizeigewalt in den USA zu sein. Spielte auch Rassismus eine Rolle?
Augenzeugin kritisiert Polizei in Kansas City: "Sie hat keine Waffe gezogen"
Leona Hall war am Freitagabend gegen acht Uhr gemeinsam mit einem Mann im Auto von der Polizei angehalten worden. Der Wagen sei zuvor als gestohlen gemeldet worden, so die Polizei. Als die Einsatzkräfte das Auto anhielten, rannte der Mann offenbar davon, auch Hall soll sich von dem Wagen entfernt haben.
Während der Flüchtige von den Polizisten unverletzt festgenommen wurde, eröffneten die Beamten das Feuer auf die 26-jährige Frau. Angeblich soll sie nicht mit der Polizei kooperiert haben, zudem sei eine Waffe in der Nähe sichergestellt worden, so die Polizisten. Eine Darstellung, der eine Augenzeugin vehement widerspricht!
„Sie hat die Hände gehoben und den Polizisten gezeigt, dass sie keine Waffe bei sich hat“, sagt eine Frau, die sich Shé Danja nennt und Szenen des Vorfalls als Video bei Facebook hochgeladen hat. „Sie hat keine Waffe gezogen. Sie hatte nicht mal einen Ast in der Hand“, so die Augenzeugin zum „Kansas City Star“.
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Kansas City (Missouri): Polizei soll fünfmal auf schwangere Frau geschossen haben
Hall soll der Polizei sogar gesagt haben, dass sich in ihrem Auto eine Waffe befinde und dass sie sich nicht auf den Boden legen könne, da sie schwanger sei. Doch die Polizisten hörten ihr offenbar nicht zu. Als die junge Frau sich drei Schritte von den Einsatzkräften entfernte, begannen sie zu schießen.
„Eins, zwei, drei, vier, fünf. Ich weiß es noch genau, es hat nicht aufgehört. Sie haben fünfmal geschossen“, sagt Shé Danja. „Ich weiß noch, wie sie auf den Boden fiel und sich nicht mehr gerührt hat.“
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Polizei schießt offenbar auf unbewaffnete Frau: Spielte Rassismus eine Rolle?
Videos zeigen, wie die schwer verletzte Frau blutend auf der Straße liegt. Die Polizisten legen ihr noch am Boden Handschellen an. Hall soll sich bei dem Übergriff den Arm gebrochen haben, zudem sei ihre Lunge kollabiert. Zwei der fünf Kugeln sollen ihren Körper nicht durchschlagen haben und sich nach wie vor im Opfer befinden. Ihr Zustand sei jedoch stabil.
Das Vorgehen der Polizei rief lautstarke Kritik hervor, es wurden Vergleiche mit dem Verhalten der Polizisten beim rassistisch motivierten Amoklauf in Buffalo gezogen. Dort war der weiße, bewaffnete Täter von der Polizei unverletzt festgenommen worden, während die schwarze und offenbar unbewaffnete Hall in Kansas City nun schwer verletzt wurde. Der Polizei in den USA wird bei ihren Einsätzen immer wieder rassistisches Verhalten vorgeworfen.
Die Polizei in Kansas City bestätigte, dass am Freitag auf eine Frau geschossen worden war, die möglicherweise in einen Autodiebstahl verwickelt war. „Wir alle wollen nicht in solchen Situationen sein”, sagte der Polizeichef in einer Mitteilung. „Wir werden alles tun, um den Fall zu 100 Prozent transparent aufzuklären.“ Die beiden beteiligten Polizisten sollen vorübergehend beurlaubt worden sein. (jda)
