Experten vermuten noch viele weitere Tote im Wasser

US-Stausee gibt weiteres dunkles Geheimnis preis: Schon wieder eine Leiche gefunden

Leichenfund in Stausee in den USA
Im Lake Mead nahe Las Vegas wurde schon wieder eine Leiche gefunden.
CNN

Erst vor ein paar Tagen wurde im Lake Mead in den USA in einem alten Fass eine Leiche gefunden. Jetzt sind schon wieder menschliche Überreste in dem Stausee in der Wüste nahe Las Vegas aufgetaucht. Zwei ehemalige Polizisten glauben, dass im Wasser noch viele weitere Leichen liegen könnten. Wurden dort über Jahrzehnte hinweg Opfer von Gewaltverbrechen versenkt? Wegen der anhaltenden Dürre in der Region ist der Wasserpegel des Stausees aktuell so tief wie schon lange nicht mehr. Und der See gibt immer mehr seiner Geheimnisse preis.

Bootsfahrer fand Fass voller Knochen im Lake Mead

Den ersten grausigen Fund machte ein Bootsfahrer Anfang Mai. Er stieß auf ein rostiges Fass, dass offenbar Jahrzehnte lang im Wasser gelegen hatte. In dem löchrigen Behälter waren die Überreste eines Menschen, der offenbar durch einen Schuss in den Kopf getötet wurde, wie die Las Vegas Metropolitan Police in einem Statement mitteilte. Die Ermittlungskommission geht davon aus, dass der Tote seit Mitte der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre im Lake Mead lag – zumindest den Schuhen und der Kleidung nach zu urteilen, die in dem Fass gefunden wurden. In Hemenway Harbor wurde ein weiteres Fass gefunden – allerdings ohne menschliche Überreste darin.

Am darauf folgenden Wochenende gab der See dann offenbar eine weitere Leiche frei. Wie der Sender CNN berichtet, wurden Nationalpark-Ranger am Samstag alarmiert, weil in der Calville Bay, die auf der Uferseite im US-Bundesstaat Nevada liegt, skelettierte Leichenteile entdeckt wurden. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung soll nun Details zur Identität und zur Todesursache klären. Weitere Informationen wurden noch nicht bekannt gegeben. „Die Ermittlungen laufen“, schrieb die Nationalparkverwaltung in einer Pressemitteilung.

Fass mit Knochen gefunden
Ein Bootsfahrer fand ein Fass mit Menschlichen Knochen in dem Stausee im US_Bundesstaat Nevada.
CNN

Wie viele Tote liegen noch unentdeckt im Wasser des Stausees?

David Kohlmeier und Daniel Minor waren früher Polizisten – jetzt moderieren sie die Crime-Show „The Problem Solvers“. Sie glauben, dass im Stausee noch deutlich mehr Leichen liegen könnten. „Wir glauben, dass da draußen noch ein paar ungeklärte Fälle sind, generell vermisste Personen und weil das Wasser gerade so niedrig ist, haben wir die historische Chance, sie zu finden“, erklärte Kohlmeier in seiner Sendung.

Die beiden Ex-Polizisten würden nun gern eine systematische Suchaktion organisieren und Taucher im Wasser nach weiteren Leichen Ausschau halten lassen. Doch das wurde von der Nationalpark-Verwaltung bisher nicht genehmigt. Auch die Polizei geht offenbar davon aus, dass im Lake Mead noch weitere unentdeckte Tote liegen könnten. „Der See ist dramatisch ausgetrocknet innerhalb der letzten 15 Jahre“, sagte Mordermittler Ray Spencer in einem CNN-Interview. „Es ist wahrscheinlich, dass wir weitere Leichen finden werden“, glaubt er.

Wasser im Stausee sinkt immer weiter
Wegen der anhaltenden Dürre in der Region sinkt der Wasserstand immer weiter und der Stausee gibt seine dunklen Geheimnisse frei.
CNN
Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Wasserstand des Lake Mead dramatisch gesunken

Laut CNN ist der See, der Wasser des Colorado Rivers staut, normalerweise etwa 610 Meter tief. Wegen der anhaltenden Trockenheit sank der Pegel zuletzt aber auf knapp 320 Meter – nach Angaben des Senders der niedrigste Stand seitdem der Staudamm in Betrieb genommen wurde. Millionen Menschen in Las Vegas und Umgebung werden mit dem Wasser aus dem See versorgt. (jgr)