Stormchaser kommen bei Unfall ums Leben

US-Meteorologie-Studenten sterben nach Tornadojagd in Kansas

Nicholas Nair, 20, aus Denton, Texas, Gavin Short, 19, aus Grayslake, Illinois, und Drake Brooks, 22, of Evansville, Indiana, sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Letztes Selfie: Nicholas Nair, 20, mittig, aus Denton, Texas, Gavin Short (19, links) aus Grayslake, Illinois, und Drake Brooks, 22, aus Evansville, Indiana, sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
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Wenn sich in der Erdatmosphäre ein Tornado zusammenbraut, sind sie nicht weit: Stormchaser. Auch drei Meteorologiestudenten der University of Oklahoma waren zuletzt nach Kansas gereist, um solche Wirbelstürme zu beobachten. Ein Trip ohne Wiederkehr. Auf der Heimfahrt kamen die jungen Männer ums Leben.

Tödlicher Unfall kurz vor Oklahoma City

Die Studenten waren auf dem Rückweg von einer Unwetterjagd. Nach Angaben der Oklahoma Highway Patrol starben sie Freitagnacht bei einem Autounfall. Nicholas Nair (20) aus Denton (Texas), Gavin Short (19) aus Grayslake (Illinois) und Drake Brooks (22) aus Evansville (Indiana) waren auf der Interstate 35 in Richtung Süden unterwegs, als sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren.

Rund 130 Kilometer vor ihrem Ziel kam ihr Wagen auf regennasser Fahrbahn durch Aquaplaning ins Schleudern und wurde von einem Sattelschlepper erfasst.

Video: Tornados wüten in den USA - heftige Schäden

Vor dem fatalen Crash waren die Studenten die 400 Kilometer nach Kansas gefahren, um Tornados zu spotten. Am Freitag waren Kansas und Nebraska von heftigen Stürmen getroffen worden. Es kam zu Tornados, zerstörerischen Windböen und Hagel, wie unter anderem die "Washington Post" berichtete. Ein besonders großer Tornado entwickelte sich kurz vor Sonnenuntergang in den Vororten von Kansas' größter Stadt Wichita. Hunderte von Häusern und Gebäuden wurden zerstört oder beschädigt. mehrere Menschen verletzt, über 15.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.

Der Tornado war mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 265 Stundenkilometer durch die Stadt gerast und hatte eine über zwanzig Kilometer lange Schneise der Verwüstung hinterlassen. Auf der sogenannten „Enhanced Fujita Skala“ (EF-Skala), die zur Bewertung von Tornados verwendet wird, wurden er als F3 eingestuft. Die höchste Stufe F5 ist bei Geschwindigkeiten größer als 419 Stundenkilometer erreicht.

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Universität von Oklahoma veröffentlicht Statement

Die drei jungen Männer hatten ihre Reise via Twitter dokumentiert und Videos des Wetterphänomens gepostet – unter anderem filmten sie auch um Wichita, wie ein Tweet von Nichoas Nair zeigt.

In einer Erklärung teilte die Universität von Oklahoma mit, man sei „erschüttert über das tragische Ableben von drei Studenten", hieß es. "Jeder von ihnen war ein geschätztes und geliebtes Mitglied unserer Gemeinschaft.“ (cwa)