Wegen sexuellen Missbrauchs Urteil in Köln: Bistum muss Ex-Messdiener 300.000 Euro plus Zinsen zahlen

Vor dem Gericht in Köln fanden sich zahlreiche Demonstrierende ein.
Vor dem Gericht fanden sich zahlreiche Demonstrierende ein.
RTL

300.000 Euro Strafzahlung!
Mehr als 300 Mal vergeht sich ein Priester an einem Messdiener – über Jahre hinweg. Lange Zeit später verklagt der Mann das zuständige Bistum Köln. Nun gibt es ein Urteil in dem Fall – und das Erzbistum wird zur Zahlung einer saftigen Summe verdonnert!

Urteil von Gericht: Erzbistum Köln muss wegen Missbrauchs 300.000 Euro Strafe zahlen

Das Bistum Köln muss einem Ex-Messdiener 300.000 Euro zahlen - plus fünf Prozent Zinsen. Außerdem muss es 4.273 Euro für Anwalt des Opfers zahlen. Der heute 62-Jährige hatte 750.000 Euro Schmerzensgeld gefordert.

Er war in den 1970er Jahren mehr als 300 Mal von einem Priester missbraucht worden. Das Erzbistum Köln hatte entschieden, in dem Fall keine Verjährung geltend zu machen.

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Missbrauchsopfer fordern höhere Zahlungen vom Erzbistum Köln

Bisher leistet die katholische Kirche freiwillige Zahlungen für Missbrauchsbetroffene, sogenannte Anerkennungsleistungen. Die dafür zuständige Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) in Bonn hat bisher in 143 Fällen eine Summe von mehr als 50.000 Euro zuerkannt. In 24 Fällen ging es um mehr als 100.000 Euro. Betroffene haben die Zahlungen immer wieder als zu gering kritisiert. (dpa/jda)