Urteil im Höxter-Prozess: 13 Jahre Gefängnisstrafe für Angelika W. und elf Jahre für Wilfried W.
Mit dem 60. Verhandlungstag endet der Höxter-Prozess
Nach zweijähriger Verhandlung hat das Landgericht Paderborn sein Urteil im Mordprozess von Höxter gefällt. Demnach sind beide Angeklagte zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Angelika W. muss für 13 Jahre ins Gefängnis. Ihr Ex-Mann Wilfried W. wurde zu elf Jahren verurteilt mit psychiatrischer Unterbringung.
Das Gericht rechtfertigte die Haftstrafen unter anderem wegen Mord durch Unterlassen und Körperverletzung.
"Ich wusste nicht, was richtig oder falsch ist"
Vor der Urteilsverkündung hat Angelika W. erstmals Worte der Reue geäußert. "Ich möchte mich in aller Form bei allen Frauen entschuldigen, denen ich Leid angetan habe", sagte sie. Ihr Ex-Mann gab zu: "Ich wusste nicht, was richtig oder falsch ist. Deswegen wäre eine Therapie gar nicht so schlecht." Zu Angelika W. und "ihren Lügen" hätte er keine Worte mehr, fügte Wilfried W. hinzu.
Schon im September hielten die Staatsanwaltschaft und beide Verteidiger ihre Schlussplädoyers. Die Spanne beim beantragten Strafmaß reichte von Freispruch bis zu lebenslanger Haft. Immer wieder hatten die Verteidiger der Angeklagten versucht, die Taten dem anderen Beschuldigten zuzuweisen.
Anklage wegen Foltertaten
Angelika W. und ihr Ex-Mann Wilfried W. hatten mehrere Frauen seelisch und körperlich gefoltert. Zwei Frauen sind an den Folgen dieser Qualen gestorben.
Die näheren Details zu dem Fall, zum Beispiel wie das Höxter-Paar die Frauen immer wieder angelockt hatte, erzählt unser Reporter im Video.