Da war selbst der Vornamens-Forscher überrascht Normal kann ja jeder! Diese Namens-Kreationen liegen bei Eltern voll im Trend

30.12.2019, Nordrhein-Westfalen, Oberhausen: Ein Baby fasst den Finger seiner Mutter an. Am 30.12.2019 wurde in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) die Statistik des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld zu den beliebtesten Vornamen im Jahr 2019 veröffentlicht. Foto: Fabian Strauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Darf's was Außergewöhnliches sein? Manche Eltern sind in Sachen Namenswahl sehr kreativ
fst kde, dpa, Fabian Strauch
von Lauren Ramoser

Hatten diese Eltern womöglich eine Englisch-Schwäche?
Der bekannte Namensforscher Knud Bielefeld hat die aktuellen Trends bei Babynamen immer im Blick. Auf RTL-Anfrage offenbart er jetzt, welche Kreationen selbst ihn als langjährigen Experten überrascht haben und welche traditionelle Kombination jetzt wieder angesagt ist.
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Kreative Vornamen - oder Probleme mit der Aussprache?

Viele Eltern wollen, dass ihre Kinder einen besonderen Namen haben. Einen Namen, den es so nicht zehnfach in der Kita gibt. In manchen Fällen überrascht aber vor allem die Schreibweise. So hat Namensforscher Knud Bielefeld die Namen Fio und Lilif gefunden.

„Die wurden vergeben, um die englische Aussprache von Theo und Lilith zu erzwingen. Offensichtlich sprechen die Eltern nicht so gut Englisch oder haben zumindest Schwierigkeiten mit dem th“, mutmaßt Bielefeld.

Lese-Tipp: Namensforscher wagt die Prognose: Diese Vornamen kommen 2024 ganz groß raus!

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Diese Trends sieht Namensforscher Knud Bielefeld

Für den Namensforscher dominieren aktuell drei Trends die Namensüberlegungen von Eltern. Und die sind überraschend, wenn auch nicht ganz neu:

  1. „Immer mehr Kinder bekommen einen Vornamen mit Bindestrich. Während der Anteil in den 1970er Jahren bei weniger als einem Prozent lag, bekamen 2023 circa fünf Prozent aller Neugeborenen einen Bindestrich-Vornamen. So hoch war der Anteil zuletzt in den 1950er Jahren“, erklärt Bielefeld.

  2. Kurz und knapp: „Immer beliebter werden Vornamen, die keine anderen Konsonanten als l, m und n haben – gern auch neu erfundene Namen mit diesen Buchstaben.“, so der Namensforscher. Dazu zählen etwa Leano, Liana, Milani oder Malena.

  3. Mädchen oder Junge? Egal! „Es gibt immer mehr Unisexnamen, auch weil viele ehemals eindeutige Vornamen sich zum geschlechtsneutralen Vornamen gewandelt haben“, weiß der Namensforscher.

Tipp: Per Klick auf die Namen in der Liste könnt ihr in unserem Vornamen-Lexikon die Namensbedeutungen nachschlagen.

ARCHIV - 29.12.2020, Schleswig-Holstein, Ahrensburg: Der Ahrensburger Vornamen-Experten Knud Bielefeld sitzt im Home-Office am Schreibtisch. 2021 haben es zwei Vornamen an die Spitze des Namen-Rankings von Vornamen-Experten K. Bielefeld geschafft, die dort zuvor noch nicht standen. (zu dpa "Emilia und Matteo führen Namen-Hitliste für 2021 an - Luca beliebt") Foto: Markus Scholz/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Knud Bielefeld hat die aktuellen Namenstrends immer im Blick.
wst sab, dpa, Markus Scholz

Klassischer Name - ungewöhnliche Schreibweise

Auffallend ist auch, dass sich viele Eltern für traditionelle Namen entscheiden, diese aber ungewöhnlich schreiben. Was genau das heißt?

„Viele Eltern suchen ausdrücklich nach einem möglichst einzigartigen Vornamen – unter anderem, um im Freundeskreis als kreativ zu gelten“, vermutet Bielefeld. „Aber oft gefällt ein etablierter Name doch am besten und da ist eine originelle Schreibweise dann das Mittel, um die Kreativität unter Beweis zu stellen.“

Als Beispiele dafür listet Bielefeld auf seinem Instagram-Kanal die Namen Emilja oder Angilina.

Eltern sollten dabei allerdings bedenken, dass ihre Kinder den eigenen Namen dann auch jedes einzelne Mal buchstabieren müssen. Eine Tatsache, die auf Dauer ziemlich nerven kann.

Lese-Tipp: DAS ist der beliebteste Babyname weltweit