Einreise-Chaos für den Tennis-Star
Ungeimpft nach Australien: Boris Becker stärkt Djokovic den Rücken
Noch bevor Novak Djokovic überhaupt einen Fuß auf den fünften Kontinent gesetzt hatte, schlug dem neuen "Bösewicht" Australiens schon blanke Wut entgegen. "Kranke Heuchelei", eine "schallende Ohrfeige" und eine "Beleidigung für jeden Australier" - der mediale Aufschrei über die Ausnahmegenehmigung für den Tennisstar war gewaltig. Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker sieht das anders und verteidigt seinen ehemaligen Schützling. Im Video erklärt Becker am Nachmittag seine Sicht.
"Dann fliegt auch Djokovic wieder nach Hause"
Was ist geschehen?
Kurz nach der Landung in Melbourne nahm die Farce um Tennis-Superstar Novak Djokovic die nächste Wendung. Trotz seiner umstrittenen medizischen Ausnahmegenehmigung für den Start bei den Australian Open verweigerten die Grenzschützer dem wohl ungeimpften Serben zunächst die Einreise, weil sein Visum offenkundig ungültig war. Die Dokumente, die Djokovic vorlegte, sahen Medien zufolge medizinische Ausnahmen für Ungeimpfte gar nicht vor. Die daher kontaktierten Behörden des australischen Bundesstaats Victoria verweigerten die Unterstützung für den Weltranglisten-Ersten, der bis in die Nacht zum Donnerstag am Flughafen festsaß.
Sein Sohn werde derzeit in einem bewachten Raum festgehalten, sagte sein Vater Srdjan Djokovic am Mittwoch dem Internetportal B92. „Novak befindet sich derzeit in einem Raum, den niemand betreten kann“, sagte er. „Vor dem Raum stehen zwei Polizisten“, so Srdjan Djokovic.
Schon vor der Ankunft des 34-Jährigen in Australien hatte sich eine Welle der Empörung im Gastgeberland des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison aufgebaut. Die Ausnahme-Erlaubnis für Djokovic sorgte für „Zorn und Konfusion“, wie es der Sender ABC nannte. Andere Äußerungen reichten von „Ohrfeige für alle Australier“ bis „Schlag ins Gesicht für Millionen von Australiern“. Turnierdirektor Craig Tiley verteidigte die umstrittene Entscheidung, bat den 20-maligen Grand-Slam-Sieger aber um Nennung seiner Gründe. (dpa/sid/jma)