Asoziale Masche gegen Lockdown-RegelnUm Ausgangssperre zu umgehen: So leicht kommt man an eine Lieferando-Jacke
Was für ein mieser Trick! Immer mehr Online-Anbieter verkaufen Lieferando-Jacken, weil man damit illegal die Ausgangsperre umgehen kann. Der Grund: Lieferdienste sind nicht von Ausgangssperren betroffen. Seit dem 16. Dezember ist Deutschland im harten Corona Lockdown. In Bayern gilt unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre. Menschen ohne triftige Gründe dürfen von 21 bis fünf Uhr nicht mehr vor die Tür. Lieferdienste dürfen allerdings noch ihrem Auftrag nachgehen. Mit was für dreisten Maschen die Menschen es noch versuchen – im Video.
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Reporterin kauft Jacke und Mütze in wenigen Minuten
Bis zu 250 Euro verlangen die Verkäufer bei Ebay für eine Lieferando-Jacke. Eine dreiste Abzocke, für Kunden, die illegal Corona-Regeln umgehen wollen. In der Beschreibung eines Inserats heißt es: „Ihr wollt den Lockdown umgehen oder einen Freund beschenken? Dann ist das genau das richtige“. Der Polizei ist die Masche bereits bekannt. Sobald eine Regel aufgestellt werde, gebe es Menschen, die versuchen würden, diese zu umgehen, erklärt Florian Hirschauer, Pressesprecher der Polizei München. „Natürlich sind wir da auch aktiv und suchen im Netz danach, daher wissen wir darüber.“

Wir wollen wissen, wie leicht es ist, an eine solche Lieferando-Jacke zu kommen und kontaktieren Anbieter bei Ebay. Unsere Reporterin macht einen Termin mit einem Verkäufer aus, der per Textnachricht angibt, selbst nicht bei dem Verkauf dabei sein zu können. Stattdessen sei ein Mitbewohner zur Warenübergabe anwesend. Bei der Ankunft des RTL-Teams, das mit versteckter Kamera dreht, liegen die unterschiedlichsten Lieferando-Produkte zur Ansicht ausgebreitet auf einem Bett. Mit dabei: Mütze, Kappe, Jacke, Shirts und Rucksack. Nach wenigen Minuten haben wir Jacke und Mütze für 65 Euro eingekauft – ein Kinderspiel.
"Ordnungswidrigkeiten-Anzeige" bei Regelbruch
Ob die Kolleginnen und Kollegen im Außendienst schon Begegnungen mit solchen Fake-Jacken hatten, das ist Florian Hirschauer nicht bekannt. „Aber wir haben recherchiert, wo solche Jacken verfügbar sind. Und generell muss man ja sagen: so eine Jacke darf man kaufen“, sagt der Sprecher. Wer allerdings in der Ausgangssperre illegal mit einer solchen Jacke erwischt werde, der müsse mit einer „Ordnungswidrigkeiten-Anzeige“ rechnen.
Der deutschlandweite Lockdown wurde kürzlich bis zum 31. Januar verlängert. In Corona-Hotspots mit einer Inzidenz von über 200 werden Einwohner künftig einen Bewegungsradius von 15 Kilometer um ihren Wohnort nicht verlassen dürfen, sofern sie keinen triftigen Grund dafür haben.
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