Kein Schlaf und Angst um ihre Familie

Ukrainischer Tennis-Star: "Es ist die schlimmste Zeit meines Lebens"

Auch wenn sie weiter zum Schläger greift und für ihr Land um Titel kämpft, ist Tennis-Star Elina Switolina aktuell jede Minute in Gedanken in ihrer Heimat. „Es ist die schlimmste Zeit meines Lebens. Weil das meine Eltern sind, meine Freunde, mein ukrainisches Volk, das dort für unser Land kämpft“, gesteht sie bewegt im Gespräch mit CNN – oben im Video. „Ich selbst habe kaum geschlafen, versuche alles zu verfolgen, was da passiert.“ Doch das ist längst nicht das Einzige, was die 27-Jährige momentan vor dem Hintergrund des Kriegs in ihrem Land unternimmt. Sie spielt auch weiter Tennis, um das Militär finanziell zu unterstützen.

Switolina: Tennis-Welt "muss jetzt zusammenstehen"

Switolina will zwar beim Tennis-Turnier im mexikanischen Monterrey spielen – doch werde sie weder gegen eine russische noch gegen eine belarussische Gegnerin antreten. Das kündigte sie am Montag bei Instagram an. Sie forderte im Namen aller ukrainischer Spielerinnen und Spieler die Männer-Organisation ATP, die Frauen-Organisation WTA und den Weltverband ITF auf, der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees zu folgen und russische und belarussische Sportler nur noch als neutrale Athleten antreten zu lassen. Ohne nationale Symbole, Farben, Flaggen oder Hymne.

Zugleich betonte sie in ihrem Post, dass sie keinen russischen Sportler für den Angriff auf die Ukraine verantwortlich mache. „Vielmehr möchte ich meine Anerkennung all den Spielern aussprechen, besonders den russischen und belarussischen, die mutig ihre Position gegen den Krieg ausgedrückt haben“, schrieb Switolina. „Ihre Unterstützung ist wesentlich.“

Deshalb bittet sie auch alle weiteren Tennis-Profis jeglicher Nationen um Hilfe. „Ich versuche, die gesamte Tennis-Community einzuladen, uns zu unterstützen. Ich denke, wir müssen jetzt zusammenstehen“, erklärte Switolina.

Tennis-Star unterstützt ukrainisches Militär mit Geld

Die Weltranglisten-15. will aber mehr tun, als „nur“ ein klares Zeichen zu setzen: „Ich selbst versuche, so viel wie möglich zu helfen. Ich spende Geld an unsere Armee und das ukrainische Militär, das gerade für uns kämpft und viele Soldaten, viele unschuldige Menschen verliert.“ Sie kündigte an, auch künftige Preisgelder für das Militär sowie für humanitäre Zwecke spenden zu wollen.

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In einem Brief an ihr Heimatland schreibt Switolina darüber, wie stolz sie auf alle Ukrainer sei, die für ihr Land kämpfen: „Sie sind Helden.“ Und über die Ukraine selbst sagt sie: „Du vereinst uns, du bist unsere Identität, unsere Vergangenheit und unsere Zukunft.“ Switolina selbst fällt es schwer, derzeit so weit entfernt von ihrer Heimat zu sein. Zuvor hatte sie bereits im Interview mit Eurosport gestanden: „Das Schmerzhafteste ist, dass ich mich komplett nutzlos fühle.“ (lgr/ana/dpa)