Sie geht mit Horror-Gedanken ins Bett
Ukraine-Star fürchtet Atomschlag gegen ihr Heimatland

Die ukrainische Profi-Tennisspielerin Marta Kostyuk fürchtet, dass das russische Militär im Krieg gegen die Ukraine irgendwann zum Äußersten greifen und Atomwaffen gegen ihr Heimatland einsetzen könnte. Mit dieser Sorge gehe sie jeden Abend ins Bett, sagte die 20-Jährige.
Im Video: Zivilisten als Opfer gezielter, russischer Attacken
Marta Kostyuk schildert ihre Sorgen
Auch wenn sich Marta Kostyuk in der letzten Woche weitab ihrer Heimat aufhielt und im mexikanischen Guadalajara um Tennis-Weltranglistenpunkte kämpfte, ließ sie das Geschehen in der Ukraine nicht los.
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In den Tagen in Mexiko sei die Weltranglisten-70. besonders nervös gewesen, weil der Tag in ihrer Heimat zu großen Teilen bereits vorüber war, wenn sie in Mittelamerika aufwachte. "Viele Dinge sind dann schon passiert", sagte Kostyuk am Rande des WTA-Turniers.
"Jeden Tag, bevor ich ins Bett gehe denke ich das gleiche: Wird es heute einen Atomangriff geben? Was wird das nächste Mal passiert sein, wenn ich aufwache", schilderte die Ukrainerin ihre größte Sorge.
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Der Angriff der Russen sei unberechenbar, ergänzte die junge Ukrainerin: "In so einer Situation weiß man einfach nicht, was man erwarten kann. Letzten Montag haben sie das Zentrum von Kiew angegriffen, zwei Tage, nachdem ich das Land verlassen habe. Sie haben das Gebiet angegriffen, in dem ich vorher meine Tage verbracht habe."
Brisantes Spiel gegen Belarussin
Die jüngsten Attacken der russischen Armee hätten nahezu ausschließlich Zivilisten gegolten, klagte die Tennis-Spielerin: "Das hat einfach keinen Sinn gemacht." Ja, sie wisse, dass es ein Krieg ist, "aber der wird nun mal in einem Teil meines Landes ausgetragen", sagte Kostyuk.
Pikant: Beim WTA-Turnier in Guadalajara traf die Ukrainer in der ersten Runde ausgerechnet auf die Belarussin Aliaksandra Sasnovich. Dass sich deren Heimatland ebenfalls am Angriff gegen die Ukraine beteiligt, blendete Kostyuk aber so weit es ging aus.
"Ich habe mich so gut es geht auf andere Dinge konzentriert, ohne darüber nachzudenken, dass Sasnovich eine belarussische Spielerin ist. Ich stehe dahingehend auch ein wenig in der Verantwortung, denn ich will für mein Land so viele Matches wie möglich gewinnen", erklärte Kostyuk. (sport.de/msc)