USA weiten militärische Hilfe massiv aus

Ukraine-Krieg: Welche Chance auf Frieden gibt es?

 April 24, 2022, Kyiv, Ukraine: Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy, right, and Head of the Office of the President of Ukraine Andriy Yermak, center, during a face-to-face meeting with U.S. Secretary of Defense Lloyd Austin, and U.S. Secretary of State Tony Blinken, April 24, 2022 in Kyiv, Ukraine. Austin and Blinken are the highest ranking U.S. officials to visit Kyiv since the Russian invasion. Kyiv Ukraine - ZUMAp138 20220424_zaa_p138_028 Copyright: xUkrainexPresidency/UkrainexPresix
Der ukrainische Präsident Selenskyj beim Treffen mit den US-Ministern Austin und Blinken in Kiew. Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Milliardenhilfen und vereinfachte Lieferungen von Rüstungsgütern: Die USA wollen ihre Unterstützung für die Ukraine noch einmal massiv ausweiten. Auch Deutschland hat sich klar für Waffenlieferungen ausgesprochen. Kann das der Ukraine Frieden bringen?
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Sicherheitsexperte: Nur "Pattsituation gegenseitiger Erschöpfung" birgt Chance auf Verhandlungen

 April 28, 2022, Washington, District of Columbia, USA: U.S. President Joe Biden speaks in the Roosevelt Room of the White House in Washington, D.C., U.S., on Thursday, April 28, 2022. Biden will ask Congress to provide $33 billion for military, economic, and humanitarian aid to Ukraine, as well as the power to seize and sell the assets of wealthy Russians Washington USA - ZUMAs152 20220428_zaa_s152_019 Copyright: xSamuelxCorumx-xPoolxviaxCNPx
US-Präsident Joe Biden will den Kongress um die Bewilligung von weiteren 33 Milliarden US-Dollar für die Ukraine bitten. Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Es sind Summen, die lange undenkbar waren: US-Präsident Joe Biden will die Ukraine mit weiteren 33 Milliarden US-Dollar unterstützen – 20 Milliarden davon sollen für Militärhilfe genutzt werden. Außerdem soll die Lieferung von Rüstungsgütern erleichtert werden. Nach dem Senat beschloss am Donnerstag auch das Repräsentantenhaus einen entsprechenden Gesetzentwurf, jetzt muss Joe Biden das Gesetz noch unterzeichnen. Der US-Präsident wird dadurch bis 2023 ermächtigt, der Ukraine und anderen Staaten in Osteuropa, die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind, militärische Ausrüstung zu leihen oder zu verpachten.

Sicherheitsexperte Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik nannte das Vorgehen der amerikanischen Seite im Gespräch mit RTL/ntv „plausibel“. Die Waffenlieferungen hätten einen erheblichen Anteil daran, dass sich die Ukraine so gut schlägt. Die Lieferung, insbesondere von schweren Waffen, treibe den Preis auf der russischen Seite in die Höhe und gleichzeitig rücke damit eine Verhandlungslösung näher. „Tatsächlich gibt es letztlich nur eine Situation, in der eine Verhandlungslösung offensteht. Das ist eine Pattsituation gegenseitiger Erschöpfung. Und wenn die einmal hergestellt ist, dann kann sich ein Fenster der Diplomatie öffnen.“

Weiterhin hohe Erwartungen an Deutschland

28.04.2022, Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, gibt seine Stimme über Lieferungen auch schwerer Waffen an die Ukraine ab. Themen der Sitzung sind unter anderem Waffenlieferungen an die Ukraine und steigende Energiekosten. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, gibt seine Stimme über Lieferungen auch schwerer Waffen an die Ukraine ab. Foto: dpa/Fabian Sommer
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Kaim geht davon aus, dass es auch an Deutschland weiterhin hohe Erwartungen gibt. Deutschland stehe in der NATO zwar nicht isoliert da, einige Staats- und Regierungschefs seien mit dem Zaudern und der Zögerlichkeit der Bundesregierung aber nicht zufrieden.

Der Bundestag stimmte nach langen Diskussionen am Donnerstag mit großer Mehrheit der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zu. Zuvor war bereits die Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern genehmigt worden. Der Gepard ist die erste schwere Waffe, die aus deutschen Industriebeständen an die Ukraine gehen soll.

(dpa/kk)