"Es ist beschissen"

Wegen schlechter Versorgung: Russische Soldaten essen Hunde in der Ukraine

19.05.2022, Ukraine, Charkiw: Ein Hund ruht sich in einem zerstörten Heizungsraum eines Hauses aus, das am frühen Morgen beschossen wurde. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Russische Soldaten sollen Hunde im Ukraine-Krieg essen.
lvb pat, dpa, Bernat Armangue

Die russischen Soldaten haben in der Ukraine offenbar zu wenig zum Essen. Aufgrund extremer Versorgungsprobleme haben die Einheiten Alternativen gesucht – und essen jetzt sogar Hunde. Das geht aus einem Chat zwischen einem Soldat und einem Bekannten hervor, die der ukrainische Sicherheitsdienst SBU abgefangen und bei Telegram veröffentlicht hat.
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Ukraine-Krieg: Russen-Soldaten in Cherson essen Yorkshire-Terrier

Die Zustände in der Ukraine sind schlimm – scheinbar auch für die russischen Soldaten. „Es ist beschissen. Wir werden gefi**t, wie junge Leute“, erklärt der Soldat seinem Bekannten per Nachricht. „Wir essen Hunde, es gibt nichts zu essen“, beklagt der Russe laut Chatverlauf.

Der Soldat soll im besetzten Cherson stationiert sein. Nach seinen eigenen Angaben habe die russische Armee keine Lebensmittel, weil sie keine Logistik hätten. Die Produkte könnten „einfach nicht geliefert“ werden. „Wir haben heute einen Yorkie gegessen, Yorkshire-Terrier“, schreibt er seinem Bekannten

Um an Essen zu kommen, bittet der russische Soldat seinen Bekannten um Geld. Doch dieser sei pleite, er erhält eine Absage.

Lebensmittel-Knappheit in Ukraine - Russische Truppen essen Hundefleisch

Die Aussagen zeigen genau das Gegenteil, welches Russland im Staatsfernsehen verbreitetet. Dort werde von einem „Überangebot“ gesprochen. Der Soldat beklagt diese fälschliche Darstellung.

Schon Ende März berichteten mehrere Medien, dass im Ukraine-Krieg Hunde gegessen würden – allerdings die ukrainischen Einwohner. "Väter sahen sich gezwungen, Hunde zu kochen, um ihre Kinder ernähren zu können", hieß es. (jaw)