Helikopter stürzt nahe Kindergarten ab - war dichter Nebel die Ursache?

Ukrainischer Innenminister bei Hubschrauberabsturz getötet - auch vier Kinder unter den Toten

Ukraine-Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz Krieg in der Ukraine
00:33 min
Krieg in der Ukraine
Ukraine-Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz

30 weitere Videos

Am Morgen ist in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Hubschrauber abgestürzt – mitten in einem Wohngebiet. Ein Kindergarten wurde getroffen, es zeigt sich ein furchtbares Bild an der Absturzstelle. Bei dem Absturz in der Kleinstadt Browary habe es mindestens 17 Tote gegeben, teilte der Zivilschutz am Mittwochmittag mit, darunter auch der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj. Außerdem starben auch der Vize-Innenminister Jehwhenij Jenin und ein Staatssekretär. Zwischenzeitlich war von 18 Toten die Rede gewesen. Nach Angaben des Innenministeriums starben auch vier Kinder. 25 Menschen wurden verletzt, darunter 11 Kinder, hieß es zuletzt.

Der ukrainische Präsident Selenskij äußerte sich unterdessen bestürzt.

Der Hubschrauber stürzte den Angaben zufolge am Morgen in der Stadt Browary wenige Kilometer nordöstlich von Kiew ab. Eine offizielle Absturzursache gibt es noch nicht. Unser Reporter vor Ort berichtet von sehr starkem Nebel am Morgen.

Lese-Tipp: Alle aktuellen Infos zum Ukraine-Krieg jederzeit im Liveticker

Jürgen Weichert ist vor Ort: " Hier herrschte dichter Nebel, Pilot soll Häuser gestreift haben"

„Hier bietet sich ein ganz schlimmes Bild, das Bild einer Absturzstelle eines Hubschraubers, der in die Nähe eines Kindergartens gestürzt ist“, berichtet RTL-Reporter Jürgen Weichert von vor Ort. Es liegen Trümmerteile auf dem Gelände des Kindergartens, zwischen den Spielgeräten auf dem Spielplatz.

Noch ist die Unglücksursache nicht geklärt und vor allem noch nicht offiziell bekanntgegeben worden, aber zur Unglückszeit herrschte dichter Nebel, so Weichert. Der Pilot soll eines der Hochhäuser gestreift haben, weil er im Tiefflug unterwegs gewesen sei, so die ersten Vermutungen. „Und heute Morgen herrschte wirklich dichter Nebel. Als wir hier in dieses Wohngebiet gefahren sind, haben wir an der Straße selber gedacht, man sieht die oberen Stockwerke dieser hohen Wohnhäuser gar nicht.“ Da es aber noch keine finale Klärung gibt, sei natürlich auch ein technischer Grund oder aber auch ein Abschuss nicht ausgeschlossen.

Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225. Eine Kommission werde die Ursachen untersuchen. „Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit“, sagte Ihnat. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein vorläufiges Flugverbot verhängt. Schon das Vorgänger-Modell AS332 war in mehrere Flugunfälle verwickelt.

"Herrschte dichter Nebel, Pilot soll Häuser gestreift haben" Jürgen Weichert ist vor Ort
05:26 min
Jürgen Weichert ist vor Ort
"Herrschte dichter Nebel, Pilot soll Häuser gestreift haben"

30 weitere Videos

"Zum Zeitpunkt dieser Tragödie befanden sich Kinder und Personal in der Kindertagesstätte"

ARCHIV - 05.04.2022, Ukraine, Butscha: Denys Monastyrskyj, Innenminsiter der Ukraine, beantwortet die Fragen von Reportern während einer vom Innenministerium organisierten Pressetour für führende ukrainische und ausländische Medien in Butscha. Bei ei
Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj wurde bei dem Hubschrauberabsturz getötet.
nwi jai, dpa, -

"Bei dem Absturz in Browary kam die Führung des Innenministeriums der Ukraine ums Leben. Sie befanden sich im Hubschrauber des staatlichen Rettungsdienstes", sagte Polizeichef Klymenko.

Monastyrskyj war von Präsident Wolodymyr Selenskyj 2021 zum Innenminister ernannt worden. Er war in diesem Amt für die Polizei und die Innere Sicherheit zuständig und ist der ranghöchste ukrainische Staatsvertreter, der seit Beginn des Krieges ums Leben gekommen ist.

Regionalgouverneur Kuleba teilte über den Kurznachrichtendienst Telegram mit: "Zum Zeitpunkt dieser Tragödie befanden sich Kinder und ... Personal in der Kindertagesstätte."

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Keine Angaben von ukrainischer Seite, ob es zur Absturzzeit Angriffe gab

Mehrere verhüllte Leichen lagen in einem Hof in der Nähe des beschädigten Kindergartens. Trümmer lagen über einen Spielplatz verstreut. Rettungskräfte waren vor Ort.

Auf Videos in sozialen Medien war zuvor ein brennendes Gebäude zu sehen, und man konnte Menschen schreien hören. Von ukrainischer Seite gab es keine Angaben, ob es zu dem Zeitpunkt des Absturzes russische Angriffe in dem Gebiet gegeben habe. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Absturz. (dpa/reuters/eku)

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen relevanten Inhalt der externen Plattformtwitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder ausblenden. Weitere Einstellungenkönnen Sie imPrivacy Centervornehmen.

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist: 30 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.