Verrückte Box-Posse - kommt jetzt der Sensationskampf gegen Charr?

Tyson Fury sagt "Battle of Britain" ab und beschimpft Anthony Joshua

Boxing - Raven Chapman v Jorgelina Guanini - AO Arena, Manchester, Britain- September 24, 2022 Tyson Fury looks on during the bout between Raven Chapman and Jorgelina Guanini Action Images via Reuters/Andrew Couldridge
Tyson Fury ist ein schwer zu deutender Charakter.
saw, Action Images via Reuters, ANDREW COULDRIDGE

Nachdem sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet hatte, dass der "Battle of Britain" zwischen Tyson Fury und Anthony Joshua auf der Kippe steht, hat der "Gypsy King" dem Fight nun in den sozialen Medien tatsächlich eine Absage erteilt. Einen Plan B gibt es aber schon. Dieser sieht offenbar einen Kampf Furys gegen den ehemaligen deutschen Schwergewichts-Weltmeister Mahmoud Charr vor.

"Der Tag der Entscheidung ist gekommen und vorüber"

"Der Tag der Entscheidung ist gekommen und vorüber", eröffnet Fury in einem Video an Joshua. "Es ist nach fünf Uhr am Montag und kein Vertrag wurde unterzeichnet. Es ist damit offiziell vorbei für Joshua", so Fury weiter, der seinen Landsmann in der Folge eine Reihe Beschimpfungen an den Kopf wirft. "Ich wusste es immer, du bist nicht Manns genug, um gegen den Gypsy King zu kämpfen. Was du jetzt sagt, interessiert mich nicht. Viel Glück für deine Karriere und dein Leben.“

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In den vergangenen Tagen forderte der 34-Jährige "AJ" mehrfach auf, den ihm vorliegenden Vertrag endlich zu unterzeichnen. Joshua erklärte am Wochenende, das Schriftstück liege im Moment bei seinen Anwälten und werde auf Herz und Nieren geprüft. Fury ging das wiederum nicht schnell genug. Der WBC-Champ forderte hingegen sehr schnell Klarheit. Andernfalls, so erklärte der Engländer, werde er sich einen anderen Gegner suchen. Die Geduld scheint nun endgültig am Ende.

Joshua-Promoter Eddie Hearn ist der Überzeugung, dass genau das von Anfang an der Plan Furys war. Er glaubt: Der "Gypsy King" hatte nie vor, gegen Joshua anzutreten. Stattdessen wolle der "Gypsy King" ein Duell gegen den Deutschen Manuel Charr, sagte Hearn gegenüber "Seconds Out".

"Fury will gegen Charr kämpfen, das ist ziemlich offensichtlich"

"Fury will gegen Charr kämpfen, das ist ziemlich offensichtlich. Wenn die Öffentlichkeit das anders sieht, dann hat sie offenbar keine Ahnung", erklärte Hearn. Furys Deadline zur Vertragsunterschrift sei unter keinen Umständen einzuhalten, meinte der Promoter: "Es gibt noch so viel zu tun. Bis so ein Kampf steht, dauert es. Wir haben zehn Tage auf den Vertrag gewartet und plötzlich will er ihn innerhalb von 24 Stunden unterschrieben zurück haben. Keine Chance!"

Was für Hearns These spricht: Das Fury-Lager hat sich längst einen Plan B zurechtgelegt. "Wir haben schon einen anderen Gegner bereitstehen", erklärte Co-Promoter Bob Arum bereits vor einigen Tagen. Dass dieser Plan einen Kampf gegen Manuel Charr vorsieht, liegt nahe. Beide lieferten sich in den letzten Tagen und Wochen immer mal wieder einen Schlagabtausch in den sozialen Medien. Charr forderte Fury öffentlich heraus, der WBC-Champion reagierte und bot dem Deutschen einen Kampf an.

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Unmittelbar vor dem Ende von Furys Vertragsultimatum postete Charr auf Instagram markante Worte in Richtung Joshua. Er solle unterschreiben und die Chance nutzen, "gegen einen der besten, Tyson Fury, zu kämpfen". Andernfalls solle er Platz machen und "richtige Männer" den Fight austragen lassen. Stand heute sieht es so aus, als ob Charr wirklich darauf hoffen darf. (tno/sport.de)