Katastrophe ausgeblieben

Trümmer von China-Rakete stürzen in Indischen Ozean

ARCHIV - 28.04.2021, China, Wenchang: In diesem von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichten Dateifoto vom 29. April 2021 hebt eine Langer-Marsch-5B-Rakete mit einem Modul für eine chinesische Raumstation von der Wenchang Spacecraft Launch Site in Wenchang in der südchinesischen Provinz Hainan ab. Das zentrale Raketensegment, das den 22,5 Tonnen schweren Kern von Chinas neuester Raumstation in die Umlaufbahn gebracht hat, soll bereits am Samstag an einem unbekannten Ort wieder auf die Erde stürzen. Foto: Ju Zhenhua/Xinhua via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Überreste einer chinesischen Rakete sind ind en Indischen Ozean gestürzt.
MAS sei, dpa, Ju Zhenhua

Die Sorge war groß, dass Trümmerteile über bewohntem Gebiet abstürzen. Doch die Überreste einer chinesischen Rakete sind zwischen der Arabischen Halbinsel und Indien ins offene Meer gestürzt. Das meldeten chinesische Staatsmedien am Sonntagmorgen. Die Rakete wird für den Bau der ersten chinesischen Raumstation genutzt.

"Langer Marsch"-Rakete brachte Modul zu chinesischer Raumstation

ARCHIV - 23.04.2021, China, Wenchang: Die Kombination aus dem Kernmodul «Tianhe» der chinesischen Raumstation und der Langer-Marsch-5B-Y2-Rakete wird zum Startbereich der Wenchang Spacecraft Launch Site in der südchinesischen Provinz Hainan transportiert. (zu dpa «Chinesische Rakete fällt zurück zur Erde - Trümmerregen befürchtet») Foto: Guo Wenbin/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Chinesische Rakete "Langer Marsch 5B".
vco hjb, dpa, Guo Wenbin

Den Angaben zufolge verbrannten die meisten Überreste des Flugkörpers beim Eintritt in die Atmosphäre, die restlichen Trümmer fielen in den Indischen Ozean. Die Rakete vom Typ "Langer Marsch 5B" hatte am 29. April das 22 Tonnen schwere Modul "Tianhe" (Himmlische Harmonie) ins All gebracht. Es soll den Hauptteil der chinesischen Raumstation bilden.

Vor einem Jahr gingen Trümmerteile über der Elfenbeinküste nieder

Zuvor hatten Experten gewarnt, Trümmer könnten am Wochenende "unkontrolliert" in die Atmosphäre eintreten. Schließlich sei die Rakete nicht dafür gebaut, durch Triebwerke so gesteuert zu werden, dass sie gezielt über einem unbewohnten Gebiet oder dem Meer in die Atmosphäre gelangt. Es wurde vor einem ähnlichen Szenario wie im Mai 2020 gewarnt: Damals waren nach dem ersten Flug des neuen Raketentyps Trümmer in der Elfenbeinküste (Westafrika) niedergegangen und hatten lokalen Berichten zufolge Häuser beschädigt.

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China-Raketenstufe nicht für Umlaufbahn um Erde ausgelegt

Solche Raketenstufen seien nicht dafür ausgelegt, überhaupt in eine Umlaufbahn um die Erde zu gelangen, berichtete Marlon Sorge vom Zentrum für Wiedereintritt-Studien (CORDS) der Aerospace Corporation in Kalifornien. Vielmehr sei ihre Flugbahn gewöhnlich so geplant, dass sie nach dem Start in ein sicheres Absturzgebiet fallen – etwa ins Meer. Wenn eine Rakete im Orbit sei, müsse ein sogenanntes Deorbit-Manöver vorgenommen werden. Dabei würden Triebwerke genutzt, um den Wiedereintrittspunkt kontrolliert zu wählen.