FIFA-Boss Infantino entsetztTragödie in Indonesien: Fußball-Welt in einem "Schockzustand" nach Massenpanik im Stadion
Es sind unfassbare, dramatische Szenen. Bei einer Massenpanik nach einem Fußballspiel starben in Indonesien mindestens 125 Menschen. Eine Tragödie, die weltweit für Entsetzen sorgt. Auch beim Fußball-Weltverband FIFA zeigt man sich angesichts dieser unvorstellbaren Katastrophe erschüttert.
"Dies ist ein dunkler Tag für alle"
Die Fußballwelt befinde sich in einem „Schockzustand“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Dies ist ein dunkler Tag für alle, die am Fußball beteiligt sind, und eine unvorstellbare Tragödie. Ich spreche den Familien und Freunden der Opfer, die nach diesem tragischen Vorfall ihr Leben verloren haben, mein tiefstes Beileid aus."
Im spanischen Fußball wird es am Sonntag eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer geben. Das kündigten die Liga und der Verband RFEF an. Aus der Bundesliga gibt es noch keine offiziellen Reaktionen.
Doll "unsagbar traurig"
Auch Ex-HSV-Star Thomas Doll steht unter Schock. Der 56-Jährige ist seit April 2022 Trainer von Persija Jakarta. Zum Zeitpunkt des Unglücks bereitete er sich mit seinem Team auf die Partie bei Persib Bandung vor. „Wir haben im Mannschaftshotel von den Vorkommnissen in Arema gehört. Sofort wurden wir aus Sicherheitsgründen in gepanzerten Polizeiwagen zu unserem in 40 Kilometer abgestellten Team-Bus gefahren und sind unter Polizeischutz nach Jakarta zurückgekehrt“, sagte Doll der „Bild“.
„Ich bin unsagbar traurig über die Vorfälle. Die Verarbeitung wird sicherlich lange brauchen. Ich habe schon die ersten Gespräche mit meinen Spielern dahingehend geführt. Sie alle sind verständlicherweise sehr betroffen“, betonte Doll. „Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Das alles macht schon sehr, sehr nachdenklich.“
Massenpanik im Stadion: Kinder unter den Opfern
Die Tragödie ereignete sich in einem Stadion im indonesischen Malang (Provinz Ostjava). Unter den Opfern befinden sich auch Kinder. Zig Personen wurden infolge einer Massenpanik verletzt.
Nach dem 2:3 von Arema FC gegen Persebaya waren nach Polizei-Angaben rund 3.000 Arema-Fans auf den Platz gestürmt. Als Reaktion setzte die Polizei Tränengas ein. Das löste eine Panik aus, wodurch zahlreiche Menschen zu Tode getrampelt wurden. Nach offiziellen Angaben kamen dabei auch zwei Polizisten ums Leben. (tme/dpa)