Verräter-Vorwurf gegen Neuer-Vertrauten
Feuerte Bayern Tapalovic aus diesem brisanten Grund?
Am Montag ließ der FC Bayern die Bombe platzen und setzte seinen langjährigen Torwarttrainer Toni Tapalovic vor die Tür. Tapalovic, der ein enger Vertrauter des verletzten Stammkeepers Manuel Neuer ist, soll vor allem mit Coach Julian Nagelsmann angeeckt sein. Nun geistert allerdings ein weiterer brisanter Grund für den Rausschmiss durch die Medien.
Interna an Neuer ausgeplaudert?
"Sport1" will erfahren haben, was Nagelsmann besonders aufgestoßen sein soll. Dem TV-Sender zufolge sollen Interna aus der Trainerkabine des FC Bayern von Tapalovic an Neuer weitergeleitet und über diesen an das gesamte Team gelangt sein.
Tapalovic wechselte 2011 gemeinsam mit Manuel Neuer vom FC Schalke 04, wo er Neuer seit dessen Jugend betreute, an die Säbener Straße. Beide sind auch privat befreundet.
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Bayern spricht von "Differenzen"
"Toni war als Torwarttrainer unserer Mannschaft an den Erfolgen der vergangenen Jahre beteiligt. Dafür möchten wir uns bei ihm bedanken. Insbesondere Differenzen über die Art und Weise der Zusammenarbeit haben jetzt dazu geführt, dass wir getrennte Wege gehen. Wir wünschen Toni Tapalovic alles Gute für die Zukunft", begründete der FC Bayern die Freistellung in einem offiziellen Statement, ohne näher auf besagte "Differenzen" einzugehen.
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Ein Statement, das durchaus tief blicken lässt. Ein kurzer Dank, dass Tapalovic Neuer zehn Jahre lang auf höchstes Torwart-Niveau gebracht – und nach Verletzungen – gehalten hat. Dann sofort der Hinweis über „die Art und Weise“, mit der Tapalovic nach FCB-Lesart in und mit dem Trainer-Team arbeitete. Die „Differenzen“ sie müssen groß, müssen unüberbrückbar gewesen sein.
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Tapalovic "absolute Erfolgsgeschichte"
Tapalovic selbst zeigte sich auf Instagram "überrascht" von der Entscheidung, Neuer kommentierte den Rauswurf seines Intimus emotional: "Ich werde dich vermissen! Nicht zuletzt hast du auch mich und mein Torwartspiel geprägt und auf ein neues Level gehoben." Und auch Bayern-Urgestein Thomas Müller verabschiedete den Keeperflüsterer ganz anders als der Club. "Eine absolute Erfolgsgeschichte im letzten Jahrzehnt" sei Tapalovic.
Zuletzt geriet Tapalovic allerdings auch unrühmlich in die Schlagzeilen, als ihm der an die AS Monaco verliehene Alexander Nübel vorwarf, seit seinem Engagement im Fürstentum bestehe kein Kontakt mehr zum 42-Jährigen. Ein Umstand, den Sportvorstand Hasan Salihamidzic bestätigte, Tapalovic öffentlich rügte und eine Klärung des Sachverhalts ankündigte. Das Gespräch führte wohl letztlich zur Entbindung Tapalovics von seinen Aufgaben.
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Hat es sich Neuer mit dem FC Bayern verscherzt?
Offen ist nach wie vor, welche Auswirkungen die Umstrukturierung auf die Zukunft von Manuel Neuer hat. Der Stammkeeper des FC Bayern verletzte sich in der Winterpause beim Skitouren schwer, fällt lange aus und zog so nicht zuletzt den Unmut der Klubführung auf sich.
Die Münchner reagierten und verpflichteten mit Yann Sommer unlängst einen Vertreter, mussten jedoch viel Geld investieren. Die "Bild" spekulierte sogar, Neuer könnte bei seiner Rückkehr auf den Rasen die Reservistenrolle beim deutschen Rekordmeister drohen. (mar mit sport.de)