Ski-Verletzung löste Sommer-Theater aus

Unnötiges Ei ins Nest gelegt - Babbel geht auf Neuer los

Der FC Bayern hat seine drängende T-Frage geklärt, Yann Sommer ist von Mönchengladbach nach München gewechselt, um den verletzten Nationaltorwart Manuel Neuer zu vertreten. Der hatte sich im Dezember bekanntlich beim Skilaufen den Unterschenkel gebrochen, fällt den Rest der Saison (und darüber hinaus?) aus. Neuers Skiunfall hat den Bayern nicht nur das Wintertheater um Sommer beschert, er ist auch richtig teuer geworden. Nach RTL-Informationen musste der FCB acht Millionen Euro plus 1,5 Millionen Euro Boni an Gladbach überweisen. Ex-Bayern-Star Markus Babbel ledert deshalb gegen Neuer.

Ende der Neuer-Wohlfühloase?

“Neuer hat den Bayern natürlich mit seiner Verletzung unnötigerweise ein dickes Ei ins Nest gelegt. Das war schon sehr fahrlässig“, sagte Babbel bei „888sport“ zu Neuers Ski-GAU. Ich bin Bayer und kann sagen, dass kein Bayer bei zehn Zentimeter Schnee eine Skitour macht - das ist ja wirklich lebensgefährlich… Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat. Die Verantwortlichen werden sicher auch nicht erfreut gewesen sein. Sie mussten jetzt eben schmerzhaft, auch finanziell gesehen, schauen, wie man das Problem gelöst bekommt.

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Babbel – von 1991 bis 2000 in Bayern-Diensten – glaubt, dass die Münchner mit dem Sommer-Transfer auch sanften Druck auf Neuer ausüben wollen. Der Schweizer hat schließlich bis 2025 unterschrieben, wäre also auch noch an der Säbener Straße, wenn Neuer wieder fit werden sollte.

„Ich kann mir vorstellen, dass sie jetzt eben wollen, dass auch Neuer sich nochmal neu beweist und in den Konkurrenzkampf mit Sommer geht. Jeder Feldspieler ist im Konkurrenzkampf - wieso sollte der Torwart das nicht auch sein? Vielleicht tut es Neuer auch gut, wenn er aus seiner Wohlfühloase gezogen wird und in den Zweikampf gehen muss. Das kann zusätzlich pushen“, so der 50-Jährige.

Für Neuer wird's schwer

Babbel sieht auf Neuer eine schwere Zeit zukommen. „Er ist ein herausragend guter Torwart, der Torhüter des letzten Jahrzehnts, der das Spiel national sowie international unglaublich stark geprägt und vor allem revolutioniert hat. Sein Problem ist jetzt auch, dass er die Messlatte so dermaßen hoch gelegt hat und aktuell selbst nicht so wirklich dran kommt. Die Frage, die sich bei Neuer stellt, ist: Kommt er noch einmal so zurück im Sommer?“, sagte der Europameister von 1996.

In Neuers Alter – er wird im März 37 – werde „die Regenerationszeit nicht kürzer“, so Babbel. Und die Verletzung des Weltmeisters von 2014 sei eben „sehr schwer“. (mar)