Drei Frauen starben nach Frontalzusammenstoß ihres Seat mit einem Tesla
Tödlicher Tesla-Unfall im Erzgebirge: Bewährungsstrafe für Fahrerin wegen fahrlässiger Tötung
Es sollte ein schöner Ausflug werden, doch der Trip endete für drei Frauen tödlich. Ein Tesla war in Markranstädt bei Aue (Sachsen) von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen das Auto gekracht. Angehörige und Freunde der Getöteten mussten lange auf diesen Tag warten. Jetzt ist vor dem Amtsgericht Aue-Bad Schlema das Urteil gefallen. Unfallverursacherin Carolin R. bekam 18 Monate Haft auf Bewährung und wurde zu 1.000 Euro Geldbuße verurteilt. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre.
Gutachten: Tesla hatte keine technischen Probleme
Am letzten Prozesstag äußerte sich die Angeklagte erstmals. "Ich habe das nicht gewollt. Es vergeht kein Tag, wo ich nicht daran denke", sagte die 33-Jährige aus Chemnitz. Zum Unfall selbst und möglichen Gründen machte sie keine Angaben. Ihr ehemaliger Lebensgefährte Freund sagte, Carolin R. habe sehr gelitten und einen Suizidversuch hinter sich.
Der damalige Besitzer des Teslas war bei dem Unfall hinter ihr mit einem anderen Wagen unterwegs. Seiner Aussage nach sei das Auto mit Carolin R. am Steuer plötzlich scharf nach links ausgebrochen“. Angeblich sei es bereits vorher vorgekommen, dass der Tesla manchmal nach links zog.
Am letzten Prozesstag kam unter anderem auch ein Sachverständiger zu Wort. Dem Gutachter zufolge habe der Tesla keinerlei technischen Probleme gehabt. Ebenso wenig gab es Hinweise auf Manipulationen. „Der Tesla wurde mit einer aktiven Linkslenkung mit unter 100 km/h von der Angeklagten auf die Gegenspur bewegt und führte so zur Kollision“, heißt es im Gutachten. Dies habe er aus den technischen Daten des Autos auslesen können.
Horrorunfall bei Aue: Zwei der drei Frauen waren sofort tot
Der grauenvolle Unfall ereignete sich am 21. Juni 2020. Als David Günther an jenem Abend weder seine Schwester noch seine Mutter erreichen kann, bekommt er ein seltsames Gefühl. Am nächsten Morgen ruft ihn sein Vater an und erzählt ihm vom schrecklichen Unfall:
Seine Schwester hatte am Steuer gesessen, seine Schwägerin auf dem Beifahrersitz und seine Mutter auf der Rückbank. Alle drei Frauen starben am Unfallort. Mit RTL besuchte er das Grab seiner Lieben und erzählte vom wohl schlimmsten Tag seines Lebens.
„Meine Schwester Claudia und ihre Frau waren so glücklich“, erzählte David im Interview. Das Paar war mit Claudias und Davids Mutter auf dem Weg nach Tschechien. Sie wollten wohl einen Shopping-Trip machen und ein wenig Spaß haben. Unterwegs kam es zu dem grauenvollen Unglück. Ersthelfer teilten David später mit, dass die beiden jüngeren Frauen (30, 32) sofort tot waren, seine Mutter (57) jedoch noch gelebt habe, als Polizei und Sanitäter eintrafen.
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Tesla-Fahrerin und ihre beiden Kinder überlebten Unfall
Die Fahrerin des Tesla und ihre zwei kleinen Kinder kamen nach dem Unfall mit Verletzungen ins Krankenhaus und überlebten. Offenbar hatte Carolin R. das Fahrzeug aus Versehen auf die Gegenfahrbahn gelenkt. Ein technischer Fehler des Teslas wird ausgeschlossen.
Angehörige und Freunde haben lange auf diesen Tag gewartet. Sie hätten gern erfahren, warum es zu dem Unfall gekommen ist, der drei geliebten Menschen das Leben kostete. Auch Mandy trauert noch immer. Sie war die beste Freundin von Claudia und sollte eigentlich auch in dem Seat sitzen.
Es war geplant, dass sie den Tag mit den Frauen verbringt. Doch wegen ihrer starken Migräne sagte sie den Trip am Morgen ab. „Bei der Beerdigung, als vor mir die drei Urnen standen, wurde mir bewusst: Da hätte auch deine stehen können“, sagt Mandy nachdenklich und traurig im RTL-Interview. (gsc/uvo)
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