Tödlicher Unfall bei Ikea 21-Jährige stirbt bei "Spritztour" mit 800-PS-Auto - Freund: "Ich rief ihren Vater an"

Ein Mercedes-SUV ist am Donnerstagabend (26.08.2022) von Augsburg in Richtung Gersthofen unterwegs. Auf Höhe eines dortigen Möbelhauses kommt er plötzlich von der Fahrbahn ab, durchbricht einen massiven Holzzaun, schanzt über die Grünanlage und fliegt in einen Einkaufswagenständer. Die 21-jährige Beifahrerin verstirbt an der Unfallstelle, die drei weiteren Insassen sind zwar verletzt, augenscheinlich jedoch nicht schwer. Bislang ist unklar, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte. Redaktioneller Hinweis: Privatpersonen bitte pixeln!
Augsburg: 21-Jährige stirbt bei tragischem Unfall
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Es sollte ein Abend wie viele andere werden. Doch der vergangene Freitag wurde einer Gruppe von Tuning-Fans zum Verhängnis. Dabei starb eine 21-jährige Frau. Sie und ihr Freund Marco sollen Zeit an der Aral-Tankstelle am Gablinger Weg in Augsburg verbracht haben – ein beliebter Treffpunkt in der Szene. Offenbar waren einige Freunde des Paares vor Ort. Dort sei ihnen ein 53-jähriger Mann begegnet, das berichtet die „Augsburger Allgemeine“. Er habe eine Spritztour mit den jungen Leuten machen wollen, heißt es. Doch die nahm in nur 15 Sekunden einen schrecklichen Verlauf.

Die Aral Tankstelle am Gablinger Weg in Augsburg ist ein beliebter Treffpunkt in der Tuning-Szene

Marco erinnere sich genau, wie es weiterging, nachdem der Mann sie angesprochen hatte. Der „Augsburger Allgemeinen“ erzählte er, er habe sich mit einem Kumpel auf die Rückbank des Autos gesetzt. Seiner 21-jährigen Freundin sei hinten immer schlecht geworden und daher habe sie auf dem Beifahrersitz Platz genommen.

Am Steuer des Mercedes Brabus GLS 63 AMG mit 800 PS habe der 53-jährige Mann gesessen. Ihn soll die Gruppe vor circa einem Monat an dem Tuning-Treffpunkt kennengelernt haben, so Marco weiter. Der Mann habe ihnen von seiner eigenen Werkstatt erzählt und dass einer seiner Kunden ein besonderes Auto mit viel PS habe. Am Freitag sei er dann tatsächlich mit dem besagten Mercedes SUV an der Tankstelle aufgekreuzt. "Wir haben uns gut verstanden. Er erzählte uns noch, dass er beim Autofahren inzwischen ruhiger geworden sei", erinnert er sich.

Dann sei alles rasend schnell gegangen. "Wir dachten, er fährt mit uns über die B17 auf die Autobahn." Doch stattdessen habe der 53-Jährige direkt zu Anfang, noch auf der Stuttgarter Straße beschleunigt. "Auf über 200 km/h", sagen beide jungen Männer, die auf der Rückbank saßen. Der Wagen sei dann von der Straße mit zwei Kurven abgekommen und durch den angrenzenden Ikea-Parkplatz gekracht. "Das Auto ist insgesamt dreimal abgehoben ", so Marco.

Jetzt legen Freunde und Familie Grablichter und Blumen an die Unglücksstelle

"Wir fuhren los, 15 Sekunden später war sie tot", erinnert sich Marco an den verhängnisvollen Abend. Seine Freundin verstarb wohl sofort wegen ihrer schweren inneren Verletzungen. Nach RTL-Informationen haben die drei weiteren Insassen einen Schock und leichte körperliche Verlretzungen. Jetzt, nur wenige Tage nach dem tödlichen Unfall, steht Marco mit seiner Clique auf dem Ikea-Parkplatz, um das Geschehene zu verarbeiten. Er, sein Kumpel und der Fahrer blieben nahezu unverletzt. An der Unglücksstelle stehen jetzt Grablichter und niedergelegte Blumen für seine tote Freundin.

Sie sei herzensgut gewesen, so Marco im Interview mit der Zeitung. Im September hätten sie eigentlich gemeinsam Urlaub machen wollen, bald wären sie zusammengezogen. Das alles ist jetzt nicht mehr möglich, denn die 21-Jährige ist tot. Er habe nach dem Unfall die Eltern verständigen müssen: "Ich rief ihren Vater an. Das war so schwer."

Marco habe sich gleich einen Tag nach dem tödlichen Unfall, die Tattoos seiner Freundin nachstehen lassen. Die Motive: Rosen und Schmetterlinge. Die Polizei ermittle jetzt wegen fahrlässiger Tötung gegen den 53-Jährigen. Auf RTL-Anfrage bestätigte ein Beamter, dass die Ermittlungen viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Das liege auch daran, dass ein Gutachter eingeschaltet worden sei. Bis das Gericht also schließlich ein Urteil fällen kann, wird es einige Zeit dauern. (mca)