Tod nach Cannabis-Konsum: Junge Männer sterben an Herzversagen

Aus der Cannabis-Pflanze wird die Droge gewonnen.
Aus der Cannabis-Pflanze wird die Droge gewonnen.
dpa bildfunk

Sie gelten als sogenannte "weiche" Drogen, sind in mehreren Ländern legal: Marihuana oder Haschisch, gewonnen aus der Cannabis-Pflanze, gelten für viele als eher ungefährlich - jedenfalls bis jetzt. Forscher der Uniklinik Düsseldorf haben nachgewiesen, dass Cannabis-Konsum sogar tödlich sein kann.

In einer neuen Studie über plötzliche Todesfälle unter Einfluss von Cannabis, geht es um zwei junge Männer (23 und 28 Jahre alt), die offenbar als Folge ihres Cannabis-Konsums an Herzversagen gestorben sind. Der Jüngere war im Bus zusammengebrochen, der Ältere wurde von seiner Freundin entdeckt – neben ihm Reste von Marihuana.

Bei den Obduktionen stellten die Ärzte Herzversagen als Todesursache fest. Der Gesundheitszustand der Männer war nach Angaben der Gerichtsmediziner der Universität Düsseldorf einwandfrei – einer soll allerdings auch andere Drogen konsumiert haben. Nach Ansicht der Forscher starben die Männer jedoch an den Folgen ihres Cannabis-Konsums.

Neuer Zündstoff für Legalisierungs-Debatte

Bereits 2001 vermuteten Forscher in Norwegen, dass Kiffen tödlich sein kann. Die neuen Ergebnisse der Rechtsmediziner der Uniklinik Düsseldorf könnten ein Durchbruch sein. Und der Debatte um die Legalisierung von Cannabis eine ganz neue Richtung geben.

Seit Jahresbeginn können Bürger im US-Bundesstaat Colorado die Droge ohne Probleme kaufen. Auch in Deutschland ist die Legalisierung ein Thema - mehr als 100 Jura-Professoren setzen sich dafür ein, dass der Bundestag das Verbot aufhebt.

Dass ein Verbot jedoch nicht den Konsum verhindert, zeigen aktuelle Zahlen aus Deutschland: Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge – 35 Prozent der 18- bis 25-Jährigen haben Cannabis zumindest schon mal ausprobiert. Und das nicht ohne Folgen: Immer mehr der Konsumenten müssen in Deutschland ärztlich behandelt werden. Laut der ˈTechniker Krankenkasseˈ kommen täglich 28 Menschen wegen Cannabiskonsums ins Krankenhaus. Im Jahr 2012 mussten rund 10.000 Konsumenten in Kliniken behandelt werden. Damit habe sich die Zahl der Fälle in den letzten zehn Jahren nahezu verdreifacht. Deutlich mehr Menschen werden jedoch weiterhin wegen Problemen mit Alkohol oder Opioiden wie Heroin behandelt.