Hütte nur knapp verfehlt
Gewaltiger Felssturz am Fluchthorn in den Alpen - Schlammmassen donnern ins Tal!
Wie durch ein Wunder wird hier keiner verletzt! Als sich am Sonntagnachmittag eine Gesteinslawine ihren Weg vom Fluchthorn in Südtirol ins Tal hinab bahnt, sind zum Glück kaum Wanderer unterwegs. Ein Mountainbiker filmt, wie Schlammmassen knapp an einer Hütte vorbeirauschen.
Bergsturz in Tirol: Gesteinsabbruch seltenen Ausmaßes
Gegen 15:20 Uhr brechen Felsmassen an der Nordwestflanke des südlichen Fluchthornmassivs ab. Moutainbiker und Bergretter Patrick Schöpf ist gerade zufällig in der Nähe und filmt, wie die Gesteinslawine mit einer massiven Rauchwolke ins Tal donnert. Zwei Kilometer lang begräbt sie auf ihrem Weg hinab alles unter sich. Sofort fliegt ein Polizeihubschrauber die Gegend ab, auch die Tiroler Bergrettung ist im Einsatz, findet aber keine verletzten Tourengänger oder Bergsteiger.
Maximilian Riml, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol, schätzt den Felssturz für RTL.de ein: „In dem Ausmaß ist solch ein Abgang eher selten. Das ist eine sehr gefährliche Situation. Nicht nur die Gesteinsmassen, sondern auch die dadurch enstandene Rauchwolke kann für Wanderer ein großes Riskio bedeuten.“
Anders als bei Lawinen gibt es bei Murgängen – auch Schlammlawinen genannt - für Verschüttete kaum noch Hoffnung auf Rettung. Die Bergwacht rät deshalb, sich vor einer Wanderung zunächst bei einem Bergführer über die Gegebenheiten vor Ort zu informieren.
Glück im Unglück
Ein Video zeigt, wie die Gesteinslawine nur knapp die Jamtalhütte auf 2165 Metern verpasst. „Die Hütte öffnet zum Glück erst am 16. Juni. Deshalb war niemand in dem Bereich unterwegs. Normalerweise starten viele Tourengänger von hier aus Richtung Fluchthorn.“, sagt Riml.
Unterhalb der Jamtalhütte befindet sich das Ausbildungszentrum der Tiroler Bergwacht. Hier war in den vergangen Tagen immer wieder ein Grollen zu hören. Laut Bergretter Riml ein klares Zeichen für einen möglichen Murgang. (kri)