Dating-App will kriminelle Vergangenheit zeigen

Mehr Sicherheit bei Dates: Tinder plant Hintergrundchecks

The dating app Tinder is shown on a mobile phone in this picture illustration taken September 1, 2020. Picture taken September 1, 2020. REUTERS/Akhtar Soomro/Illustration
Tinder will demnächst wohl auch die kriminelle Vergangenheit seiner User durchleuchten.
AS/DH, REUTERS, AKHTAR SOOMRO

Blick in die kriminelle Vergangenheit von Tinder-Usern

Um Nutzer vor Gewalt bei einem Date zu schützen, will Tinder künftig Hintergrundchecks anbieten. Die User sollen dann etwa Infos über frühere Gewaltverbrechen des Gegenübers bekommen.

Dating-App will für mehr Sicherheit sorgen

Onlinedating-Plattformen erleben seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie einen Boom. Neben einem potenziellen Weg aus der Einsamkeit birgt Online-Dating allerdings auch Gefahren – erst im vergangenen Jahr implementierten die Entwickler der erfolgreichen App Tinder bereits einen Panik-Button, durch den im Notfall die Polizei gerufen wird.

Jetzt soll ein einschneidendes neues Sicherheitsfeature folgen: Wie der Mutterkonzern Match Group verkündete, will man Nutzern künftig die Möglichkeit geben, einen Hintergrundcheck ihres Dates durchzuführen. Tinder soll noch in diesem Jahr in den USA den Anfang machen, weitere Apps der Match Group sollen folgen.

Umsetzung in Deutschland könnten schwierig werden

Für Deutschland sind bisher keine solchen Pläne bekannt. Datenschutzrechtlich wäre ein vergleichbares Unterfangen hierzulande wahrscheinlich nicht möglich.

Das Unternehmen Match Group, dem mehrere Dating-Apps wie Tinder, Hinge und Okcupid gehören, hat demnach in die gemeinnützige US-Organisation Garbo investiert, die sich gegen geschlechterspezifische Gewalt einsetzt. In Zusammenarbeit wolle man Nutzer vor Gewalt schützen: Mittels des vollen Namens ihres Dates oder dem Vornamen samt Telefonnummer können User künftig über Garbo die kriminelle Vergangenheit ihres Gegenübers überprüfen, berichtet "The Verge".

Basis dieses Dienstes sollen unter anderem Aufzeichnungen über Verhaftungen, Verurteilungen und einstweilige Verfügungen sein. Dazu sollen Einträge über Gewaltstraftaten und Missbrauch herangezogen werden – Drogendelikte oder Verstöße im Straßenverkehr seien kein Teil des Hintergrundchecks, da diese einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf marginalisierte Gruppen wie People of Color hätten.

Das Feature soll allerdings kostenpflichtig sein: Tinder und die Non-Profit-Organisation Garbo arbeiten laut "The Verge" an einem Preismodell, mit dem die meisten Nutzer die Funktion wahrnehmen könnten.

Quellen: Match Group, „The Verge“

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst an dieser Stelle bei stern.de.