„Ich werfe dem Hai nichts vor“
Taucherin (73) verliert nach Hai-Angriff Bein – trotzdem ist sie dem Tier nicht böse

Hai-Attacke aus dem Nichts!
Heidi E. genießt ihren Tauchurlaub auf den Bahamas. Ihren Tauchgang hat sie eigentlich bereits abgeschlossen, doch die 73-Jährige geht nochmal ins Wasser – und wird plötzlich von einem Hai angefallen! Die Frau wird schwer verletzt, ihr Bein muss amputiert werden. Doch E. richtet ihren Blick nach vorn – und ist dem Hai nicht mal böse.
Bahamas: Hai beißt Taucherin ins Bein
E. ist eine erfahrene Taucherin. Die gebürtige Schweizerin geht seit Jahren regelmäßig tauchen, im Mai absolvierte sie den 500. Tauchgang ihres Lebens! Auch in ihrem Juni-Urlaub auf den Bahamas hatte sie schon mehrere Tauchtouren hinter sich gebracht.
So auch am 7. Juni: E. und ihre Begleiter hatten mehrere Runden unter Wasser gedreht, die 73-Jährige hatte ihren Taucheranzug sogar schon ausgezogen, als sie sich spontan dazu entscheidet, nochmal ins Wasser zu gehen. Als E. dann kurz darauf versucht, zurück an Bord zu klettern, spürt sie plötzlich einen stechenden Schmerz am Bein – ein Hai hat sich tief in ihrer Wade verbissen!
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Taucherin (73) muss nach Hai-Angriff auf den Bahamas das Bein amputiert werden
Die Rentnerin schlägt geistesgegenwärtig nach dem Raubtier und kann es so vertreiben. Doch als E. sich an Bord zieht, wird klar: Der Hai-Angriff kann sie ihr Leben kosten. „Überall war Blut. Ich drohte, zu sterben. Ich drohte, zu verbluten“, sagt sie zu The Gazette. „Ich hatte Angst zu sterben und ich hatte große Schmerzen.“
E. hat großes Glück im Unglück: Einer ihrer Begleiter verbindet ihre Wunde so gut wie möglich, zudem verständigt eine Passagierin an Bord des Bootes schnellstmöglich die Rettungskräfte. Das verhindert offenbar das Schlimmste.
Die Ärzte retten E. das Leben – doch ihr Bein retten können sie nicht. „Ich habe die Entscheidung, das Bein abzunehmen, gemeinsam mit meinem Chirurgen getroffen“, sagt Ernst. „Es war offensichtlich, dass es nicht mehr gerettet werden konnte. Also habe ich gesagt: Lasst es uns einfach machen. Lasst es einfach amputieren.“
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Taucherin (73) nach Hai-Angriff: „Ich werfe dem Hai nichts vor"
Sechsmal musste die 73-Jährige nach dem Angriff bereits operiert werden. Den Rest ihres Lebens wird sie mit einer Prothese leben müssen. Doch trotz des blutigen Angriffs ist E. nicht böse auf den Hai, der sie angriff: „Ich werfe dem Hai nichts vor. Es sind die Menschen, die Tiere zu bestimmten Handlungen bringen“, sagt sie.
Mehrere Touristen sollen an jenem Unglückstag kurz zuvor Haie an der Wasseroberfläche gefüttert haben. „Es ist nicht normal, dass ein Hai einfach an die Oberfläche kommt“, so E., die ergänzt: „Aber der Hai wusste, dass es Futter bei den Booten gibt. Und er dachte, mein Bein sei das Futter.“
Trotz des schrecklichen Ereignisses richtet E. den Blick nach vorne: „Mein Leben wird sich verändern. Aber mein Leben hat sich auch verändert, nachdem mein Mann gestorben ist. Es hat sich sehr verändert. Jetzt wird es sich nochmal ein bisschen verändern“, sagt sie. „So ist das Leben eben. Ich schaffe das.“ (jda)