Albtraum für Eltern
570 Kinder und Jugendliche aus Niedersachsen vermisst
Die Polizei sucht derzeit nach 182 vermissten Kindern aus Niedersachsen. Außerdem gelten 388 Jugendliche in der Altersgruppe 14 bis 17 Jahre als vermisst, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen zum "Tag der vermissten Kinder" (25. Mai) mitteilte. Die Gründe sind unterschiedlich. Und es gibt Hoffnung für Eltern.
Bei vermissten Kindern geht die Polizei von Gefahr aus
Wird ein Kind vermisst, kommt es auf schnelles Handeln an, teilt das Landeskriminalamt mit. Anders als bei verschwundenen Erwachsenen gehen die Ermittler bei vermissten Kindern grundsätzlich von einer Gefahr aus. Das bedeutet: Die Polizei nimmt sofort die Ermittlungen nach dem Aufenthaltsort oder möglichen Gefahren auf. Gibt es Anhaltspunkte für eine Straftat, wird ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Polizei rät zu bestimmtem Verhalten der Eltern
Die Experten raten, bei Vermisstenfällen die Polizei so früh wie möglich zu informieren und eine Vermisstenanzeige zu erstatten. So können Spuren bestmöglich ausgewertet und Hinweise gefunden werden. Außerdem sollen Eltern vermisster Kinder die Freundinnen und Freunde des betreffenden Kindes sowie andere Eltern anrufen. Darüber hinaus, soll jemand zuhause sein, falls das Kind zwischenzeitlich gefunden wird oder heimkommt. Auch an vertrauten Orten soll gesucht werden.
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69 Vermisste könnten Opfer einer Straftat geworden sein
Insgesamt werden in Niedersachsen derzeit (Stand: 16.5.2022) 1231 Menschen vermisst.
Gründe für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen, so weit sie bekannt werden, sind vor allem Entziehungen durch ein Elternteil - oder sie verschwinden aus Heimen. Auch Unglücksfälle spielen eine Rolle. Die gute Nachricht aber ist: Die meisten Minderjährigen tauchen – wie in diesem aktuellen Fall aus Hagen am Teutoburger Wald - nach kurzer Zeit wieder auf.
Das Landeskriminalamt weist deshalb darauf hin, dass die Zahlen der "Vermisstendatei" des Landeskriminalamts nur eine Momentaufnahme sind, die sich mehrmals täglich ändert. Neue Vermisstenfälle kommen hinzu, andere Fahndungen können gelöscht werden. In aktuell 69 aller Vermisstenfälle besteht der Verdacht, dass die vermisste Person das Opfer einer Straftat geworden sein könnte. (dpa/jsc)