Symptome bei Depression
So unterschiedlich die Erscheinungsformen einer Depression sein können, so verschieden sind auch ihre Symptome. Peter Bommersbach, Leitender Oberarzt der Abteilung Klinische Psychiatrie und Psychotherapie des Marienhospitals in Euskirchen: "Eine Depression kann sich direkt in der seelischen Verfassung äußern, nicht selten stehen am Beginn der Erkrankung aber körperliche Symptome im Vordergrund. Vor allem dann, wenn keine klaren körperlichen Ursachen festgestellt werden können, sollte die seelische Verfassung im Blickfeld stehen."
Seelischen Anzeichen für eine Depression können sein - vor allem wenn mehrere von ihnen gleichzeitig auftreten:
Freudlosigkeit, Niedergeschlagenheit und Resignation
Innere Leere bis zur Unfähigkeit Gefühle zu empfinden oder auszudrücken
Elendsgefühl, Unwohlsein
Energielosigkeit, Passivität, Erschöpfungszustände, Kraftlosigkeit
Pessimismus, Mutlosigkeit, Verzagtheit, Hoffnungslosigkeit
Interessenlosigkeit, Gleichgültigkeit, Lustlosigkeit
Konzentrationsschwäche, umständliches, zähflüssiges Denken, Ideenarmut
Nervosität, innere Unruhe, Ziel- und Rastlosigkeit
Überempfindlichkeit, Verletzlichkeit, Verzweiflung
Reizbarkeit, Aggression, Feindseligkeit
Minderwertigkeitsgefühle, Schuldgefühle, negative Sicht auf alle Ereignissen
Grübelzwang, Unfähigkeit Entscheidungen zu treffen
Rückzug aus dem sozialen Umfeld
Körperliche Anzeichen für eine Depression können sein - insbesondere, wenn sie länger anhalten:
Schlafstörungen, schlechte Träume
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Manchmal aber auch das Gegenteil: Heißhunger
Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Verstopfung, Krämpfe
Kopfdruck, Kopfschmerz
Druckgefühl in der Brust, Herzrasen, Kreislaufstörungen
Atemnot
Rückenschmerzen, Verspannungen
Gelenk- und Muskelschmerzen
Schwacher Sexualtrieb
Die Diagnose bringt Gewissheit
Sollten Sie den Verdacht haben, depressiv zu sein, sollten Sie umgehend und zuerst mit Ihrem Hausarzt sprechen. Er kann eine erste Diagnose stellen und Sie gegebenenfalls zur Abklärung zu einem Psychiater überweisen. Hier wird nach einer gründlichen allgemeinärztlichen und neurologischen Untersuchung, die körperliche Ursachen ausschließen soll, und einem ausführlichen Gespräch die Diagnose gestellt.
Der Psychiater erläutert dann die möglichen Therapien und spricht eine Therapieempfehlung aus. Er kann Sie auch zu einem Psychotherapeuten überweisen.
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