Nicht immer, aber oft
Studie zeigt: Falschparken lohnt sich!
Ein teures Knöllchen fürs Falschparken, wer hat sich noch nicht darüber geärgert? Wenn Sie das nächste Mal eines hinter dem Scheibenwischer finden, denken sie an diese Studie: Falschparken lohnt sich! Weil das Risiko relativ gering ist, erwischt zu werden. Das hat eine Studie der Hochschule München ergeben. Deren Leiter Andreas Humpe sagt: Die Strafen für Falschparker müssten deutlich höher sein!
Relativ geringes Risiko, erwischt zu werden
Für ihre Untersuchung haben der Professor und seine Co-Autoren Daten aus Freiburg von 2019 ausgewertet. Die Stadt sei ein gutes Beispiel, speziell in der Innenstadt herrsche hoher Parkdruck, so der Professor aus München. Mit anderen Worten: viele Autofahrer streiten sich um wenige Parkplätze. Und viele parken aus der Not heraus dort, wo sie nicht dürfen. Dies dürfte in vielen Städten ähnlich aussehen, so Humpe.
Die Autoren der Studie haben Freiburg in verschiedene Bereiche aufgeteilt und in den einzelnen Bereichen verglichen, wie oft dort kontrolliert wurde und wie viele Parksünder ertappt wurden. "Dadurch konnten wir sehen, wo es rein rechnerisch lohnt", sagt Humpe. Sein Fazit: Auch nach neuem Bußgeldkatalog lohnt es sich immer noch in vielen Gegenden von Städten, auf einen Parkschein zu verzichten. "Ökonomisch", sagt er klar, moralisch sehe die Sache natürlich anders aus.
Erhöhung der Bußgelder für Parksünder wäre logisch
Es komme immer auf die Lage an, "wann kontrolliert wird, zu welcher Uhrzeit", so Humpe weiter. In Innenstädten mit knappem Angebot sei dies häufiger der Fall als in Außenbezirken. Bei ihrer Studie kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass es in 60 Prozent der Innenstadtbereiche ein wirtschaftlicher Vorteil sei, keinen Parkschein zu kaufen. In außerhalb gelegenen Bereichen liegt der Wert sogar bei mehr als 90 Prozent.
Die Münchner Experten haben auch errechnet, wie sich die Kosten-Nutzung-Abwägung zugunsten der Kommunen verbessern ließen. Mehr Kontrollen seien demnach nicht sinnvoll, weil sie auch die Kosten für die Städte deutlich erhöhen würden. Auch geringere Parkgebühren seien wenig sinnvoll. Das könnte zwar die Kosten-Nutzung-Relation ändern, würde aber vermutlich zu mehr Verkehr in den Innenstädten führen.
Daher sei der einzig logische Schritt eine Erhöhung der Bußgelder für Falschparker. Darauf haben die Städte allerdings keinen Einfluss, weil der Bußgeldkatalog vom Bund festgelegt wird und für Deutschland einheitlich gilt. (uvo)