Stichwahl für neuen Präsidenten auf Zypern
Schicksalswahl in Zypern: Vor dem Hintergrund eines drohenden Staatsbankrotts wählen die Zyprer bei einer Stichwahl einen neuen Staatspräsidenten für eine fünfjährige Amtszeit. Als großer Favorit gilt der konservative Politiker Nikos Anastasiades (66). Er tritt gegen den linken Kandidaten Stavros Malas (45) an. Im Mittelpunkt des Wahlkampfes stand die Finanzkrise. Die Insel hat nur noch bis Ende März Geld. Der Inselstaat braucht dringend 17,5 Milliarden Euro, um seine Staatsfinanzen und Banken zu stabilisieren. Dies entspricht der Wirtschaftsleistung eines Jahres. Schafft es die Insel nicht, ihre Finanzprobleme in den Griff zu bekommen, könnte sie gezwungen sein, als erster EU-Staat die Eurozone zu verlassen.
Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission verlief der Auftakt der Wahl ohne Probleme. Beide Kandidaten gaben bereits am Vormittag ihre Stimme ab. Anastasiades, der in der ersten Runde der Wahl vor einer Woche mit 45,5 Prozent der Stimmen klar die Nase vorn hatte, sagte: "Zypern befindet an einem Scheideweg", von Montag an müsse sich der neue Präsident mit "kritischen" Themen beschäftigen. "Wir müssen uns sofort mit der Finanzkrise befassen", sagte Anastasiades.