"Das sieht sehr vielversprechend aus“

Teamkollege im Sack: Jetzt hofft Mick Schumacher auf mehr

ARCHIV - 28.11.2019, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi: Rennfahrer Mick Schumacher spricht mit Journalisten auf der Yas Marina Rennstrecke.     (zu dpa "Mick Schumacher kein Typ für lange Party-Nächte") Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mick Schumacher
jga lop wst htf lop, dpa, Kamran Jebreili

"Ich bin recht zufrieden“, sagte Mick Schumacher nach dem Steiermark-GP. Und das war dem Haas-Rookie auch anzusehen – obwohl sein Gesicht beim Sky-Interview zur Hälfte von einer Mundnase-Maske verdeckt war. Dabei war das Rennen auf dem Red-Bull-Ring alles andere als nach Plan verlaufen für den 22-Jährigen.

"Ein bisschen mit Williams mitkämpfen"

Am Samstag nach dem Qualifying hatte Schumacher noch gehadert: „Ich habe einen recht kostbaren Fehler gemacht in der ersten Kurve der letzten Runde, in der sich viele verbessert haben.“ Das kostete ihn möglicherweise eine bessere Startposition – immerhin blieb er als 19. wieder vor Teamkollege Nikita Mazepin. Und meinte: „Hoffentlich können wir im Rennen ein bisschen mit Williams mitkämpfen, was schwierig sein wird.“

Tatsächlich tat sich Schumi jr. im Rennen zunächst schwer. Nach drei Kurven fand er sich nicht nur hinter Williams, sondern auch hinter seinem Stallgefährten wieder. „In Kurve drei habe ich die falsche Seite ausgesucht“, sagte er später.

Möglicherweise auch nicht. Zwar ging Mazepin außen an Schumacher vorbei. Doch etwas weiter außen schepperte es auch – zwischen Ferrari-Mann Charles Leclerc und AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly, der kurz darauf wegen eines Reifen- und Aufhängungsschaden aufgeben musste. Auch Williams-Pilot Nicolas Latifi war involviert und fiel hinter beide Haas-Piloten zurück.

Duell mit dem Teamkollegen

Auch der zweite Williams-Pilot fuhr ab Runde 27 hinter Mazepin und Schumacher – ein verkorkster Boxenstopp und ein Problem mit der Power Unit werfen den jungen Briten zurück. Russells Pech beschert Schumacher eine weitere Position. Als härtere Nuss erweist sich jedoch Teamkollege Mazepin.

Die erste Attacke auf den Russen verbockt Schumi jr. mit einem Verbremser. „Da habe ich wohl Wind von hinten bekommen“, erklärte er das Missgeschick. Erst nach dem zweiten, späten Boxenstopp klappt es: In Runde 43 lässt Schumacher Mazepin auf dem Weg zur Kurve 3 stehen – und setzt sich sofort ab. In den 28 Runden bis ins Ziel fährt er fast 30 Sekunden Vorsprung auf seinen Stallrivalen heraus.

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Mit Zuversicht ins nächste Spielberg-Rennen

„Nachdem ich vorbei war, hatte ich sowieso die bessere Pace, weil ich die frischeren Reifen hatte“, übte sich der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher in Bescheidenheit. Unübersehbar ist aber nach acht WM-Läufen: Schumi jr. hat Mazepin klar im Griff. Und Platz 16 ist im unterlegenen Haas fast so viel Wert wie ein Sieg. Das stimmt Schumacher zuversichtlich für das zweite Rennen in Spielberg am kommenden Wochenende: „Die Pace war gar nicht so schlecht. Das sieht sehr vielversprechend aus.“ (ww)