Pechvogel des Tages
Russells Punkte-Fluch hält auch in der Steiermark an

Er wird das Punkte-Pech nicht los. George Russell lag beim Steiermark-GP gut im Rennen und sogar auf Punktekurs. Dann stoppten Probleme an der Power Unit den Williams-Youngster. Bei dem Traditionsteam bleibt er damit weiter ohne Zähler.
Guter Start nach starker Quali-Leistung
Der 23-Jährige hatte schon am Samstag im Qualifying wegen nur acht Tausendstel Q3 verpasst, gab mit seiner starken Performance im unterlegenen Williams aber dennoch eine erneute Bewerbung für Mercedes ab. Wegen einer Startplatzstrafe gegen AlphaTauri-Rookie Yuki Tsunoda rutschte er im Grid dennoch in die Top 10.
Von Position 10 legte er am Sonntagmittag einen guten Start hin, biss sich auf Platz acht fest und machte hinter F1-Altmeister Fernando Alonso (alpine) ordentlich Alarm – die Punkte fest im Blick. Denn bislang hat der Brite noch keine Zähler im Williams eingestrichen. Nur beim kurzen Mercedes-Gastspiel, als er für den Corona-infizierten Lewis Hamilton einsprang, holte er Punkte (Platz neun nach Boxenstopp-Pech).
"Es ist einfach so schade für das Team"
Und auch in Spielberg wurde es diesmal nichts: In Runde 27 steht Russell eine halbe Ewigkeit in der Box, an seinem Wagen wird lange gewerkelt. Später ordnet er sich als 18. hinter den Haas-Piloten ein, die Punkte wieder in weite Ferne gerückt. Nach einem erneuten Zwischenstopp muss er in Runde 39 dann endgültig Servus zu diesem Rennen sagen. Wegen Problemen an der Power Unit ist er gezwungen, seinen Wagen in der Garage abzustellen.
"Es ist so schade, Rennsport ist nie einfach", sagte der Pechvogel. "Ich will nicht von fair sprechen, das ist nicht das richtige Wort. Man ist selbst für sein Glück verantwortlich und heute lief irgendetwas falsch." Es wäre mehr drin gewesen, ist sich der Williams-Mann sicher: „Wir hatten eine so tolle Position, mit P8 auf dem Medium-Reifen, wir hätten am Ende noch nach vorne springen können. Ich denke, P7 vor Alonso wäre möglich gewesen.“
Russell bedröppelt: "Wir fahren nicht oft um diese Positionen, irgendwie ist es auch typisch. Ich weiß nicht, was ich denken oder sagen soll. Es ist einfach so schade für das Team. Sie haben so hart dafür gearbeitet.“
Auch Williams muss weiter warten
Die Punkte-Party wäre sicher groß gewesen. Williams wartet nämlich seit dem wilden Deutschland-Rennen 2019 in Hockenheim auf WM-Zähler. Damals fuhr Robert Kubica auf den zehnten Rang.
Russell gilt als heißer Anwärter auf das zweite Mercedes-Cockpit neben Lewis Hamilton, falls das Weltmeisterteam nicht mit Valtteri Bottas verlängert. Williams-CEO und -Teamchef Jost Capito sieht in dem Youngster "auf jeden Fall" einen zukünftigen Weltmeister, wie er im RTL-Interview verriet. (msc)