Qualifying in Spielberg
Maxinator Verstappen schnappt sich die Steiermark-Pole - Dämpfer für Vettel

Der Maxinator macht weiter: Keine sieben Tage nach seinem Triumph beim Frankreich-GP steuerte Max Verstappen seinen Red Bull beim Team-Heimspiel in Spielberg zur Pole Position. Mit einer Bestzeit von 1:03,841 Minuten verwies der 23-Jährige im Qualifying zum Steiermark-GP die Mercedes-Piloten souverän auf die Plätze 2 und 3.
Hamilton: Verstappen zu schnell an diesem Wochnende
Nach seinem nächsten Triumph über Weltmeister Lewis Hamilton reckte Verstappen die Siegerfaust in den blauen Alpenhimmel. „Ich hatte eine gute Runde und bin sehr froh, hier zu Hause auf der Pole zu sein“, freute sich der WM-Spitzenreiter.
„Er war so schnell dieses Wochenende“, zollte Hamilton seinem WM-Widersacher Respekt. Knapp zwei Zehntel fehlten auf Verstappen – und das nach nur 4,318 Kilometern auf dem Red-Bull-Ring – ein deutlicher Rückstand. Hamilton musste sich zudem im teaminternen Duell auch noch knapp seinem Stallkollegen Valtteri Bottas geschlagen geben: 0,032 Sekunden trennten die Mercedes-Männer.
Hamilton profitiert von Startplatzstrafe gegen Bottas
Am Start steht Hamilton allerdings direkt neben Verstappen in Reihe eins. Aufgrund einer Startplatzstrafe muss Bottas von Position 5 ins Rennen gehen (Sonntag 15.00 Uhr im Live-Ticker auf RTL.de). Die Strafe kassierte der Finne für einen blöden – und gefährlichen – Dreher in der Boxengasse im 2. Freien Training.
Von der Strafe gegen Bottas profitierten auch McLaren-Pilot Lando Norris (+ 0,279 Sekunden) und Sergio Perez (+ 0,327) im zweiten Red Bull, die auf die Startpositionen 3 und 4 vorrücken. Platz 6 sicherte sich AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly (+ 0,395) vor Charles Leclerc (+ 0,631) im Ferrari und seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda (+0,673). Im der Startaufstellung muss jedoch auch der Japaner drei Plätze zurück. Die Stewarts brummten ihm eine Strafe auf, weil er Bottas während des Qualifyings behindert haben soll.
Das Ergebnis vom Qualifying im Überblick
Dämpfer für Vettel
Für Sebastian Vettel setzte es einen kräftigen Dämpfer – nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen: Als 14. verpasste der 33-Jährige nicht nur die Top-Ten deutlich – er musste sich zudem auch seinem Teamkollegen Lance Stroll geschlagen geben. Der Kanadier schaffte es als Zehnter in Q2 auf der letzten Rille ins Quali-Finale, in dem er dann ebenfalls Rang 10 hinter Alpine-Pilot Fernando Alonso belegte. Beide rücken wegen der Tsunoda-Starfe im Grid einen Startbox nach vorne.
Vettels letzte schnelle Runde in der 2. K.o.-Runde wurde zudem gestrichen, weil er die Tracklimits in der letzten Kurve überfahren hatte. „Ich habe mich schwergetan, die Runde auf den Punkt zu bringen“, sagte Vettel. „Am Ende habe ich dann noch eine Reihe verloren mit den Tracklimits in der letzten Kurve.“ Die gestrichene Rundenzeit hätte zumindest für Startposition 12 vor Carlos Sainz im zweiten Ferrari und McLaren-Mann Daniele Ricciardo gereicht.
Hamilton hofft auf Regen
„Auf dieser Strecke kann man gut überholen, mal sehen, was im Rennen möglich ist“, machte sich Vettel selbst Mut. Hamilton hofft dagegen „auf eine Überraschung oder Regen“. Denn der Titelverteidiger musste eingestehen: „Wir waren nah dran auf eine Runde, aber in den Longruns sah die Lücke groß aus, eine Viertelsekunde vielleicht.“ Zudem habe Mercedes nicht die Geschwindigkeit, um Red Bull zu überholen. Eingeständnis der Schwäche – oder vielleicht nur Bluff?
Tatsache ist: Für Sonntag sind Schauer und Gewitter vorhergesagt. Das galt aber auch schon für den Quali-Samstag – doch es blieb trocken, und die Wolken ließen sehr viel Sonne durch. Bei sommerlichen Temperaturen um die 27 Grad heizte sich der Asphalt während des Qualifyings auf bis zu 55 Grad auf.
George Russell fühlte sich bei diesen Bedingungen offenbar ziemlich wohl: Im unterlegenen Williams gab der Mercedes-Nachwuchspilot einmal mehr eine Bewerbung für das Stuttgarter Werksteam ab: Um die Winzigkeit von acht Tausendstel verpasste Russell den Einzug in Q3. Kleiner Trost: Wegen der Strafe gegen Tsunoda startet er trotzdem aus den Top 10.
Schumacher wirft bessere Platzierung weg
Für Mick Schumacher war einmal mehr in Q1 Feierabend. Zwar entschied der Rookie das Duell mit seinem Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin wieder für sich, doch mehr als Platz 19 war erneut nicht drin. Ein Fehler am Ausgang von Kurve 1 kostete Schumi jr. eine mögliche bessere Platzierung. „Ich habe einen recht kostbaren Fehler gemacht in der ersten Kurve der letzten Runde, in der sich viele verbessert haben“, sagte Schumacher bei Sky. „Schade, dass man das in der ersten Kurve wegwirft, aber dennoch war es ein recht positives Wochenende bis jetzt.“