So bestehen Sie den Idiotentest

Über 10.000 Anordnungen zur Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU) sind jedes Jahr falsch oder fehlerhaft. Autofahrer sind in dem Fall so gut wie rechtlos. Das sollten Sie beachten, um den berühmt-berüchtigten Idiotentest zu bestehen.
Das sind die Gründe, aus denen eine MPU angeordnet werden kann:
- Fahren unter Alkoholeinfluss mit 1,6 Promille oder mehr
- mindestens 18 Punkte in der Flensburger Kartei
- mehr als 8 Punkte nach bestandener MPU innerhalb von zwei Jahren
- mehrere Vehrkehrsauffälligkeiten unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss
- schwere Verstöße gegen Verkehrsvorschriften, die zum Entzug der
Fahrerlaubnis(Verkehrszentralregister) geführt haben
- der Besitz oder Konsum illegaler Drogen
- körperliche Beeinträchtigungen
- besondere Anliegen, wie die vorzeitige Erteilung einer Fahrerlaubnis oder
die Personenbeförderung, die eine Begutachtung erfordern
- Verlängerung bzw. Erst-Erteilung einer LKW-Klasse oder Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung (ärztliche Untersuchung)
- Erst-Erteilung bzw. Verlängerung einer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung (leistungspsychologische Untersuchung)
Die MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) umfasst eine körperliche Untersuchung durch einen Arzt, ein Gespräch mit einem Psychologen sowie die Beantwortung schriftlicher Fragen, gegebenenfalls erweitert um Leistungstests. Die MPU nimmt im Durchschnitt etwa 3-4 Stunden in Anspruch. Das Gutachten wird in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Untersuchung fertiggestellt und versandt.
Sollte die MPU aufgrund eines Blutalkoholwerts ab 2 Promille oder mehreren aktenkundigen Trunkenheitsfahrten in Folge angeordnet worden sein, bedarf es eines positiven Attests. Dieses muss glaubhaft eine Alkoholabstinenz von 6 Monaten bis zu einem Jahr nachweisen. Dafür werden alle 4-6 Wochen die Leber-Blutwerte gemessen.
Ca. 60 % aller Erst-Testkandidaten fallen durch die MPU, das heißt, sie
bekommen ihren Führerschein nicht zurück. Auch die zweite MPU-Begutachtung, die in der Regel ein Jahr darauf erfolt, endet für die Hälfte der Teilnehmer mit einem negativen Bescheid. Grund genug also, sich gut vorzubereiten.
Wie können Sie sich vorbereiten?

Generell soll Ihnen die MPU die Chance geben, die von der Fahrerlaubnisbehörde geäußerten Zweifel an Ihrer Fahrtüchtigkeit auszuräumen. Damit Ihnen das auch gelingt, sollten Sie folgende Punkte beachten:
Das Untersuchungsergebnis wird vor allem durch Sie selbst bestimmt. Sie können aktiv auf das Untersuchungsergebnis Einfluss nehmen.
Nutzen Sie die Sperrfrist vor der MPU aktiv, indem Sie sich mit Ihrer
Verkehrsvorgeschichte auseinandersetzen - so können Sie auch aufzeigen, welche konkreten Schritte seitdem unternommen wurden
Lassen Sie sich bei Bedarf von einer seriösen und kompetenten Stelle individuell beraten und auf die MPU vorbereiten.
Geben Sie möglichst offene, ehrliche Antworten und machen Sie richtige Angaben. Nur so ist eine individuelle Hilfestellung durch die Gutachter möglich. Gegebenenfalls kann Sie der Gutachter im Vorfeld noch auf etwaige Widersprüche aufmerksam machen, die Sie folglich noch ausräumen können.
Kommen Sie in ausgeruhtem Zustand zur MPU.
Kommen Sie bitte pünktlich zum anberaumten Untersuchungstermin
Falls Sie im Besitz von Nachweisen (z.B. Laborbefunde, ärztliche Bescheinigungen, Krankenberichte oder Angaben über Medikationen) sind, bringen Sie diese bitte mit.
Denken Sie an Ihre Lese- und Fernbrille
Nehmen Sie die Unterstützung eines vereidigten Dolmetschers in Anspruch, wenn Sie die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen. Entsprechende Adressen können Sie bei der Begutachtungsstelle erfragen.