Sie zogen freiwillig in den Krieg
Mehrere IS-Rückkehrerinnen am Frankfurter Flughafen festgenommen

In den vergangenen Tagen klickten am Frankfurter Flughafen mehrfach die Handschellen. Laut Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte die Bundesregierung am Mittwoch 27 deutsche Kinder und 10 Mütter aus einem Gefangenenlager in Nordostsyrien zurückgeholt. Einige der Frauen wurden sofort verhaftet. Auch am Donnerstag kamen vier mutmaßliche IS-Anhängerinnen am Frankfurter Flughafen an und wurden festgenommen. Sie sollen im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden, so die Bundesanwaltschaft.
Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz
Gegen eine 27-jährige Rückkehrerin aus Idar-Oberstein liege ein Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts der Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat (IS) und wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor, so die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag. Die Frau war am Mittwoch nach Deutschland zurückgekehrt.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Die vier Frauen, die am Donnerstag am Frankfurter Flughafen festgenommen wurden, hatten sich zwischen 2013 und 2014 auf den Weg nach Syrien oder in den Irak gemacht, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen. Einer von ihnen werfen die Ermittler auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Menschenhandel vor. Sie soll mit ihrem Mann eine jesidische Frau als Sklavin gehalten haben, die auch Opfer sexueller Übergriffe geworden sein soll. Alle vier Frauen haben die deutsche Staatsangehörigkeit, eine auch die marokkanische. (dpa/dgö)