Prozess in Görlitz (Sachsen)
Sexueller Missbrauch von zwei Schülerinnen (12 ,13)? Ex-Schulleiter in Görlitz vor Gericht

Schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Schulleiter aus Sachsen: Der 53-Jährige muss sich wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Landgericht Görlitz verantworten. Er soll 2016 eine damals 12 Jahre Schülerin dazu aufgefordert haben, ein Video anzufertigen, in dem sie sexuelle Handlungen an sich vornimmt. Im vergangenen Jahr soll er eine damals 13-Jährige missbraucht haben.
Opfer treten als Nebenklägerinnen auf
Der Angeklagte war nach RTL-Informationen bis Mai 2021 Direktor einer Oberschule in einer Ortschaft nahe der Kleinstadt Niesky.
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll er im Jahr 2016 eine Schülerin (12) der der 7. Klasse "aufgefordert zu haben, ein pornographisches Video aufzunehmen, in welchem sie an sich selbst sexuelle Handlungen vornimmt und ihm anschließend dieses Video zu übergeben."
Außerdem soll er im Mai 2021 in der Bibliothek der Schule an einer 13-Jährigen "sexuelle Handlungen vorgenommen" haben. Die beiden mutmaßlichen Opfer treten in dem Verfahren als Nebenklägerinnen auf.
Zudem steht der Vorwurf der Verbreitung von Pornographie im Raum. Hierbei geht es um den Vorwurf, der Angeklagte habe vor 10 Jahren seinen damals 14-jährigen Sohn und dessen heutige Ehefrau (damals 13) beim Sex gefilmt haben.
Angeklagter liest Erklärung vor und sieht sich als Opfer
Zum Beginn des Prozesses verlas der Angeklagte eine längere Erklärung, in der er 20 Minuten lang in keiner Weise auf die ihm zur Last gelegten Verbrechen einging. Im weiteren Teil seiner mehr als eine Stunde dauernden Ausführungen habe er versucht, sich als unschuldiges Opfer darzustellen, dem man belastendes Material untergeschoben habe. Laut RTL-Reporter Christoph Schlüter, der den Prozessauftakt beobachtete, hätten Teile der Behauptungen des Angeklagten "grotesk" gewirkt.
Das Gericht hat für den Prozess fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte demnach am 29. April fallen. (uvo)