Gnabry will nix zur Bayern-Situation sagen
Als es um den Bayern-Vertrag geht, gefriert das Lächeln
Thomas Müller hat verlängert, Manuel Neuer auch, Robert Lewandowski will weg – und Serge Gnabry? Auf der Pressekonferenz der deutschen Fußball-Nationalmannschaft blockt er Fragen zu seinem Vertrag beim FCB ab. Ein klares Bekenntnis zu den Münchnern vermeidet er.
Plötzlich gefriert das Lächeln
Gute Laune, nur nicht bei der offenen Vertragsfrage. Als Serge Gnabry zur heiklen Vertragssituation gefragt wurde, gefror sein Lächeln. „Zu meiner eigenen Vertragssituation will ich mich hier nicht äußern, deswegen dazu bitte keine weiteren Fragen mehr", sagte der Profi von Bayern München bestimmt. Aus dem freundlichen jungen Mann, der sich eben noch vor Lachen über den ungeschickten Timo Werner auf dem Rasen gekugelt hatte, wurde der kühle Schweiger.
Dass ihn das Thema nervt, wurde im DFB-Quartier in Herzogenaurach dennoch deutlich - auch wenn Gnabry ("Wir haben große Lust") viel Vorfreude auf den Auftakt in der Nations League gegen Europameister Italien am Samstag (20.45 Uhr/LIVE bei RTL) in Bologna versprühte.
Kann der pfeilschnelle Flügelspieler da befreit aufspielen? Dass er sich ziert, seinen Vertrag in München trotz Gehaltserhöhung auf angeblich 19 Millionen Euro pro Jahr zu verlängern, ist Dauerthema. Gnabry steht als vermeintlich geldgieriger Nimmersatt da.
Geht nicht nur ums Geld
Auch er wünsche sich eine gewisse Wertschätzung, betonte er, "die sollte von beiden Seiten gezollt werden". Es sei allerdings mitnichten so, "dass jeder von uns nur ans Geld denkt", äußerte Gnabry, "da spielen im Arbeitsverhältnis noch andere Dinge eine Rolle, um sich wohlzufühlen".
Der wechselwillige Robert Lewandowski soll sich echauffiert haben, dass die Bayern um Erling Haaland buhlten. Jetzt soll sich der Rekordmeister mit Sadio Mane (FC Liverpool) einig sein, der eine Alternative zu Gnabry wäre.
Dieser wünscht sich zunächst, dass der Zoff zwischen "Lewy" und dem Klub bald endet. "Es ist ein bisschen schade, wie es da immer hin und her geht", sagte er, "als Mitspieler und Teil des Vereins hoffe ich, dass es da eine Lösung geben wird".
Werner-Fail bringt Teamkollegen zum Lachen
Mane steht als Ersatz wohl bereit
Die scheint bei ihm nicht in Sicht. Trainer Julian Nagelsmann würde ihn "sehr gerne behalten, ich schätze ihn als Spieler und Mensch unglaublich". Doch Sportchef Hasan Salihamidzic betonte: "Wir haben Grenzen!"
Gnabry wollte auf all dies nicht eingehen. Viel lieber berichtete er vom "amüsanten" Bongo-Spielen am Teamabend, den Ambitionen in der Nationenliga ("Wir wollen auf jeden Fall in die Endrunde") und seiner Vielseitigkeit. Auch die Rolle als Mittelstürmer könne er "gut ausfüllen", meinte der 26-Jährige, "obwohl es nicht meine Stammposition ist".
In seinen vier Startelf-Einsätzen unter Hansi Flick lief er immer als Rechtsaußen auf und erzielte vier Tore. Doch die Konkurrenz ist groß: Der Bundestrainer nominierte elf (!) Stars für nur vier offensive Planstellen.
Dem Gerangel um die Plätze in München könnte sich Gnabry mit einem vorzeitigen Abschied entziehen, Mane dürfte bald als Ersatz bereitstehen. Zu seinem möglichen Erben, meinte Gnabry frostig, "sage ich nichts". (msc/sid)