Homosexualität ist in Katar verbotenSchwuler DFB-Funktionär reist nach Katar - um ein Zeichen zu setzen

Er ist als Schwuler in Katar nicht erwünscht, trotzdem reist er hin. Alexander Wehrle wird in seiner Funktion als Aufsichtsratschef der DFB GmbH & Co. KG trotz seiner Homosexualität zur WM reisen. "Ich werde gegen Japan und Spanien dort sein", sagte der offen schwul lebende Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart bei „Bild TV“: "Ich habe mich bewusst dafür entschieden, dort hinzugehen, auch wenn ich weiß, dass ich persönlich vielleicht gar nicht so willkommen bin."
Alexander Wehrle verteidigt "One-Love-Message"
Er wolle mit seiner Anwesenheit auch im Namen des Deutschen Fußball-Bundes "ein Zeichen setzen", betonte Wehrle. Homosexualität ist in Katar verboten. Zuletzt hatten die WM-Organisatoren betont, dass gleichgeschlechtliche Paare während des Turniers unbehelligt bleiben würden. Auch diese seien "ohne Diskriminierung" willkommen, sagte jüngst der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani.
Die Kritik an der von der deutschen und sieben weiteren Mannschaften vorgestellten Kapitänsbinde kann Wehrle nicht ganz nachvollziehen. Die von vielen Seiten geforderte Regenbogen-Aussage sei "Bestandteil dieser One-Love-Message", sagte der 47-Jährige: "Egal woher du kommst, was du hast, was du glaubst oder wen du liebst - einfach alle Menschen müssen willkommen sein."
Die One-Love-Binde sei ein "klares Zeichen gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus".
Erschütternde Einblicke: Hier sehen Sie die RTL-Reportage über Homosexuelle in Katar
Reportage über Homosexuelle in Katar: Der Wüstenstaat steht wegen gravierender Menschenrechtsverletzungen seit Jahren in der Kritik. Homosexuelle Handlungen sind verboten und können mit Auspeitschen, mehrjährigen Freiheitsstrafen und theoretisch sogar dem Tod geahndet werden. Für die Betroffenen bedeutet das ein Leben in Angst. In Angst vor dem Tod.
Bei RTL sprechen Mitglieder der Community nun erstmals vor der Kamera. Den Film der RTL-Reporter Jonas Gerdes und Timo Latsch sehen Sie im Video in voller Länge. (sid/jma)