Risikoschwangerschaft nach Kaiserschnitt bei Lavinia Wollny
Kurz nach Geburt wieder schwanger - was macht das mit dem Körper?
Manchmal geht es schneller, als man denkt: Kaum ist die Geburt eines Babys überstanden, die Wunden verheilen langsam und man gewöhnt sich an den neuen Alltag mit Kind, ist der Schwangerschaftstest schon wieder positiv. So auch bei Reality-TV-Star Lavinia Wollny (23). Nur zehn Monate nach der Geburt von Töchterchen Haylie Emilia erwarten sie und Freund Tim Katzenbauer erneut Nachwuchs. Das Problem: Es handelt sich um eine Risikoschwangerschaft. Warum das so ist und was eine erneute Schwangerschaft kurz nach der Geburt mit dem Körper macht.
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Wie lange sollte man warten, bis man wieder schwanger wird?
Eine Schwangerschaft bedeutet eine große körperliche Beanspruchung für den Körper. Doch wie lange braucht der Körper, um sich von einer Schwangerschaft und der Geburt zu erholen?
Hebamme Hannah Marder rät, nach einer Geburt mindestens ein halbes Jahr, besser neun Monate zu warten, bis man wieder schwanger wird. Der Grund: Erst nach dieser Zeit hat sich der Körper nach der ersten Schwangerschaft wieder auf „normal“ eingependelt. „Man sagt, dass der Körper ungefähr neun Monate braucht, um wieder annähernd auf seinem Level von vor der Geburt zu sein. Sowohl was die Rückbildung als auch das Verheilen von Verletzungen angeht“, erklärt Marder.
Auch die Münchner Gynäkologin Susanne Maurer erklärt im Gespräch mit RTL: Mehrere Schwangerschaften hintereinander seien durchaus ein Risiko, da sich der Beckenboden in so kurzer Zeit nicht erholen könne. Gerade Jüngere könnten diese Belastung aber durchaus gut verarbeiten.
„Zwei Schwangerschaften innerhalb kurzer Zeit sind gar nicht so selten“, so die Frauenärztin. Die Muskulatur sollte zwischen den Schwangerschaften aber noch dringender wieder aufgebaut werden. Maurer betont: „Eigentlich ist es ratsam, so lange erst einmal nicht schwanger zu sein, wie man schwanger war.“
Grundsätzlich werde eine Frau aber auch nicht schwanger, wenn sie physisch noch nicht wieder bereit dazu sei. „Man sagt immer: Der Körper einer Frau wird erst wieder schwanger, wenn es für ihn möglich ist.“
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Wie lange sollten Frauen nach einem Kaiserschnitt warten?
Vor allem bei Frauen, die per Kaiserschnitt entbinden, warnt Hebamme Hannah Marder vor einer allzu raschen erneuten Schwangerschaft. Denn die Bauchverletzungen brauchen deutlich mehr Zeit um zu verheilen, als Verletzungen bei einer Spontangeburt, wie beispielsweise einem Dammriss. Eine rasche Schwangerschaftsfolge, also unter einem Jahr, wird deshalb auch als „Risikoschwangerschaft“ im Mutterpass notiert.
So geht es nun auch Wollny-Tochter Lavinia: Weil ihre erste Geburt ein Kaiserschnitt war, besteht nun die Gefahr, dass die Gebärmutter wegen der noch nicht vollständig verheilten Kaiserschnittnarbe reißt, wenn das ungeborene Kind zu lange im Bauch bleibt. Lavinias Frauenärztin vermutet darum im Video, dass das Kind vier bis sechs Wochen vor dem Geburtsttermin geholt werden muss.
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Was ist genau dran am Mythos "Stillen verhindert Schwangerschaft"?
Wenn eine Frau stillt, wird das Hormon Prolaktin ausgeschüttet, das für die Milchproduktion verantwortlich ist. Es hemmt gleichzeitig die Aktivität der Eierstöcke. Dadurch kann Stillen einen gewissen Empfängnisschutz bieten. Es ist quasi eine vom Körper eingerichtete Schonfrist, sodass voll stillende Mütter in den ersten drei bis sechs Monaten nach der Geburt keinen Eisprung haben. Doch das ist bei Weitem nicht immer so!
Denn auch nur, wenn verschiedene Voraussetzungen bei den stillenden Müttern erfüllt werden, gibt es einen theoretischen – aber eben keinen 100-prozentigen-Schutz – vor einer erneuten Schwangerschaft:
- Die Mutter muss ihr Baby voll stillen. Ohne Unterbrechung und auch nachts. Wenn die Pausen zwischen dem Stillen zu lange wird, ist zu wenig Prolaktin im Körper und die Eierstöcke werden wieder aktiv. Das heißt konkret: tagsüber nicht mehr als vier Stunden Pause, nachts nicht mehr als sechs Stunden Pause zwischen den Stillzeiten und mindestens 80 Minuten täglich, heißt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
- Die Frau darf noch keine Monatsblutung gehabt haben.
- Das Kind darf nicht älter als sechs Monate sein.
- Stillen ist somit kein sicherer Verhütungsschutz, da meist nie alle Voraussetzungen erfüllt werden. Deshalb sollte beim Sex nach der Geburt also auf jeden Fall auf die Verhütung geachtet werden.