Was ist denn da los?
Schummelei? Ferrari-Chef wundert sich über Red Bull

Formel-1-Rennstall Ferrari sah in den vergangenen Rennen kaum Land gegen die Konkurrenz von Red Bull. Nun wittert Scuderia-Teamchef Mattia Binotto Schummeleien bei den Österreichern. Der Italiener fordert eine verstärkte Überwachung der Finanzen.
Geht bei der Konkurrenz alles mit rechten Dingen zu?

In neun der letzten elf Rennen stand stets ein Fahrer von Red Bull ganz oben auf dem Podium. Für die gerade zu Saisonbeginn so gut gestarteten Ferrari-Piloten war seit dem Großen Preis von Imola Ende April kaum noch etwas zu holen - teils wegen strategischer und fahrerischer Fehler, teils aber auch wegen des atemberaubenden Speeds von Max Verstappen und Sergio Pérez.
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In Spa fuhr Red Bull zum vierten Mal in diesem Jahr zu einem Doppelsieg, Verstappens Vorsprung auf seinen Kollegen Pérez beträgt acht Rennen vor dem Ende schon 93 Punkte. Beeindruckend in Belgien: Der amtierende Weltmeister war nach dem gewonnenen Qualifying auf Startplatz 14 rückversetzt worden, dennoch gewann er das Rennen mit großem Vorsprung.
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Als vor dem Großen Preis von Belgien zudem Gerüchte die Runde machten, wonach Red Bull in Kürze die Einführung eines deutlich leichteren Chassis plant, zeigte sich Ferrari arg überrascht. Teamchef Mattia Binotto fragte offen, ob da bei der Konkurrenz alles mit rechten Dingen zugeht.
Horner bügelt Spekulationen harsch ab

"Wir könnten uns die Entwicklung eines leichten, oder irgendeines anderen, Chassis während der Saison niemals leisten, weil das Budget das nicht zulässt", sagte er zu den Red-Bull-Plänen. "Ich wäre sehr überrascht, wenn das bei anderen Teams möglich wäre. Man muss sich fragen, ob die Überwachung ausreichend ist. Leider haben nur ein paar Leute bei der FIA ein Auge darauf."
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Der Ferrari-Boss forderte, dass der Formel-1-Weltverband hier in Zukunft nachbessert. "Es wäre wirklich schlimm, wenn die Meisterschaft durch die finanziellen Regeln entschieden würde."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner nahm den Spekulationen über das neue Chassis nach dem Rennen in Spa unterdessen den Wind aus den Segeln. "Nein, wir haben kein neues genutzt und wir haben auch kein neues. Es war also kein Faktor bei unserer Performance", zitiert "GPFans". Das Chassis sei "identisch" mit dem gewesen, mit dem Verstappen in Ungarn triumphierte. Diese Chassis würden auch in den nächsten Rennen genutzt werden, so Horner. (tno mit sport.de)