Maskenpflicht wird ausgeweitet, Kontakte sollen reduziert werdenSchleswig-Holsteiner müssen sich auf verschärfte Corona-Regeln einstellen

Noch vor den Beratungen von Bund und Ländern am Freitag zur Corona-Lage hat Schleswig-Holstein weitere Einschränkungen angekündigt. Ab kommender Woche sollen bei Sitzveranstaltungen beispielsweise im Theater, im Kino oder bei Konzerten nur noch 500 Personen erlaubt sein. Beim organisiertem Sport und im Fitnessstudio gilt für alle Menschen ab 18 Jahren dann 2G plus. Dabei erhalten nur Geimpfte und Genesene mit aktuellem Test Zutritt - Ausnahme sind Menschen mit Auffrischungsimpfung (Booster).
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Daniel Günther selbst in Quarantäne

"Wir sehen im Moment einen Anstieg der Infektionen - auch nach Diskotheken-Besuchen sind Fälle aufgetreten", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der gerade selbst in Quarantäne gelandet ist. Nach Angaben der Staatskanzlei wurde ein Mitarbeiter im Arbeitsumfeld des Ministerpräsidenten positiv getestet. Die Höhe der Neuinfektionen habe mittlerweile eine andere Bedeutung als in den vorherigen Corona-Wellen. Die hohe Impfquote reduziere die Zahl schwerer Verläufe. Studien aus anderen Staaten bestätigten dies. Dennoch sei es angesichts der derzeit sehr stark steigenden Infektionszahlen richtig, vorsichtig zu bleiben, weshalb die Landesregierung weitere Maßnahmen vorsehe, so Günther.
Diskotheken vor der Schließung?

Die Regierung will auch die Maskenpflicht ausweiten. Sie soll künftig auch für Beschäftigte im Einzelhandel unabhängig von physischen Barrieren, wie beispielsweise an der Kasse gelten. Wenn der Landtag in seiner Sondersitzung am Montag wie geplant eine epidemische Lage für den Norden feststellt, sollen Diskotheken und ähnliche Einrichtungen geschlossen werden. Außerdem ist eine Sperrstunde von 23 bis 5 Uhr geplant. Die Infektionszahlen sind zuletzt auch deshalb in die Höhe geschossen, weil sich in mehreren Orten Teilnehmer großer Weihnachtspartys in Clubs angesteckt hatten. Tausende Menschen befinden sich in Quarantäne, weil dort auch zahlreiche Gäste mit der Omikron-Variante infiziert waren.
Bund-Länder Gipfel am Freitag
Die SPD-Sozialpolitikerin Birte Pauls forderte, "nun alles dafür zu tun, die Gesundheit der Bevölkerung sowie die kritische Infrastruktur zu schützen". Nötig seien auch mehr Tests, Kontakteinschränkungen sowie niedrigschwellige Impfangebote. "Weitere Maßnahmen sollten im Einklang mit den norddeutschen Bundesländern oder bundeseinheitlich umgesetzt werden, damit es nicht wieder passiert, dass in Hamburg Clubs geschlossen sind und in Schleswig-Holstein getanzt werden darf." Weitere Beschlüsse sollen dann nach dem Bund-Länder Gipfel am Freitag folgen.
Präsenzunterricht habe höchste Priorität

Unterdessen soll der Schulunterricht am Montag unter verschärften Corona-Schutzmaßnahmen starten. Vorgesehen sind in den ersten zwei Wochen drei statt zwei Tests pro Woche. Präsenzunterricht habe höchste Priorität, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). "Schülerinnen und Schüler brauchen so viel wie möglich Kontinuität und Normalität." Geplant ist eine Ausweitung der Testpflicht auf Genesene und Geimpfte. Ab Montag gilt für alle Schularten und alle Jahrgänge Maskenpflicht. Grund- und Förderschüler werden in Kohorten unterrichtet. Bereits umgesetzt hat Schleswig-Holstein Vorschläge der Gesundheitsminister zur Verkürzung von Corona-Quarantänezeiten. Ab sofort gelten für enge Kontaktpersonen von Infizierten einheitlich zehn Tage - unabhängig von der Virusvariante. Geimpfte Beschäftigte mit Grundimmunisierung aus Bereichen der kritischen Infrastruktur können nach einem negativen PCR-Test schon nach fünf Tagen wieder arbeiten gehen. (dpa/kst)




