Sarah M. (19) ermordet ihr Date: US-Serienkiller Ted Bundy und Richard Ramirez waren ihre Vorbilder
Sie verehrte Ted Bundy und Richard Ramirez - und tötete ihr Date
Ihre Vorbilder waren US-Serienkiller: Gericht verurteilt Sarah M. (19) wegen Mordes zu langer Haftstrafe
Sarah M. verehrte US-amerikanische Serienkiller und kündigte einer Freundin gegenüber ihren ersten eigenen Mord an, dann erstach sie im vergangenen Mai Zeyed E. bei einem angeblichen Date kaltblütig. Nun wurde die Schülerin zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Die Brutalität der Tat ließ selbst den Richter nicht kalt.
Sarah M.: Richter spricht von „selten gesehener emotionaler Kälte“
Die Gefühllosigkeit, mit der Sarah M. bei ihrem Mord vorging, ist außergewöhnlich, daraus machte auch Richter Manfred Schmidt bei der Urteilsverkündung am Mittwoch kein Geheimnis: „Dass jemand nur, weil er sehen will, wie jemand stirbt, einen anderen umbringt - das ist eine echte Ausnahme“, sagte er. Sie habe eine „selten gesehene emotionale Kälte“ gezeigt.
Die zur Tatzeit 18-Jährige wählte ihr Opfer im Mai 2021 offenbar völlig zufällig aus. 241 Männer hatten auf ihr Profil „Domina Cherry“ auf drei verschiedenen Dating-Websites reagiert, mit Zeyed E. klappte es als Erstes mit einem treffen. "Er wohnt - und das ist sein Pech - in Nürnberg. Er hat Zeit und er hat ein Auto“, sagte Oberstaatsanwalt Peter Hoffmann. „Das besiegelt sein Schicksal."
Sarah M. tötete Zeyed E. durch einen Stich in den Hals
Zeyed E. holt Sarah M. an dem folgenschweren Abend um 20.16 Uhr mit seinem Auto an einer Bushaltestelle in ihrem Wohnort Unterleinleiter ab. Zuvor schrieben beide auf einer Dating-App, er nannte sie „Schatz“, sie schickten sich Kuss-Smileys. Schließlich bot sie ihm an, eine Nacht zu zweit in einer abgelegenen Hütte zu verbringen.
Doch zu der ersehnten Nacht kommt es nie. Auf einem Feldweg, der zu der Hütte führen soll, rammt Sarah M. dem 39-Jährigen unvermittelt ein Campingmesser in den Hals. Zeyed E. kann ihr das Messer entreißen und zurück zur Straße fliehen – doch der Blutverlust ist zu groß, jegliche Hilfe kommt zu spät. Drei Wochen später stirbt er in der Uniklinik Erlangen an seinen schweren Verletzungen.
Sarah M. hatte ihre Tat vorab genau so geplant. Ihre Tatwaffe kaufte sie fünf Tage zuvor für 11,95 Euro in einem Baumarkt. Mehr noch: Einer Freundin erzählte die damals 18-Jährige noch am gleichen Abend detailreich von ihren Mordplänen.
„Ich gehe jetzt raus, will meinen Ersten killen“, sagte sie nur Stunden vor der Tat in einer Sprachnachricht. „Treffe mich mit einem Kanacken. Bin aufgeregt, es pisst wie Sau. Wünsch mir Glück, dass es hinhaut. Ich habe Mega-Schiss.“
Empfehlungen unserer Partner
Sarah M.: Ted Bundy und Richard Ramirez als Vorbilder
Sarah M. schwärmte für US-amerikanische Serienkiller. In ihrem Zimmer hing sie Bilder von Ted Bundy und Richard Ramirez auf. In einem Schreiben an ihre Mutter bezeichnete sie Ramirez, den „Night Stalker“, der in den USA wegen 13-fachen Mordes zum Tode verurteilt wurde, als ihr „ein und alles.“
Die Schülerin litt unter Drogen-Problemen, ließ sich Hakenkreuze auf den Handrücken zeichnen und musste Sozialstunden ableisten, nachdem sie Polizisten als „Hurensöhne“ und „Bastarde“ beschimpfte. Seit 2017 beschäftigte sie immer wieder die Gerichte .
Zwei Monate vor ihrer schrecklichen Tat diagnostizierte das Bamberger Nervenkrankenhaus bei ihr das Borderline-Syndrom und starke Selbstmordgedanken. Aber: Nur einen Tag später wurde Sarah M. schon wieder entlassen. Kurz darauf tötete sie Zeyed E.
Landgericht Bamberg verurteilt Sarah M. zu zwölf Jahren Haft
Das Landgericht Bamberg verurteilte die Schülerin wegen Mordes zu zwölf Jahren Jugendstrafe. Zudem ordnete es eine Sicherheitsverwahrung unter Vorbehalt an. Nach dem Ende ihrer Haftzeit muss also überprüft werden, ob die Sicherheitsverwahrung tatsächlich verhängt wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
„Die Schwere der Schuld ergibt sich aus ihrer völligen Gefühlskälte gegenüber dem Opfer und zwei Mordmerkmalen“, erklärte Staatsanwalt Hoffmann. Die Verteidigung hatte zuvor auf acht Jahre Haft plädiert.
Der Mord an Zeyed E. sei „stümperhaft“ gewesen, so Verteidiger Thomas Drehsen. Sarah M. habe geradezu um ihre Festnahme gebettelt. In eine Reihe mit den von ihr so verehrten Serienkillern könne sie laut ihrem eigenen Verteidiger daher wohl kaum gestellt werden. (jda)