Saft-Zoff im Supermarkt eskaliert

Jetzt verklagt Eckes-Granini die Edeka-Eigenmarke Albi

Hamburg, 25. September 2020 - Fruchtsaftflaschen in einem Getränkemarkt
Der Safthersteller Eckes-Granini hat Edeka verklagt.
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Bereits seit Jahresbeginn streiten sich Edeka und der Safthersteller Eckes-Granini um Lieferkonditionen. Der Zoff wurde zum Teil in der Öffentlichkeit ausgetragen, Edeka-Kunden standen einige Zeit vor leeren Saftregalen. Jetzt eskaliert der Streit weiter, Edeka und Eckes-Granini treffen sich vor Gericht: Es geht um die Saftflaschen der Edeka-Eigenmarke Albi.

Edeka wirft weitere Produzenten aus dem Sortiment

Laut „Lebensmittel Zeitung“ geht der Safthersteller Eckes-Granini per einstweiliger Verfügung gegen die Edeka-Tochter Albi vor. Der Safthersteller Albi gehört seit Ende 2017 zur Edeka-Gruppe.

Eckes-Granini erwirkte im November beim Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Vertrieb der Albi-Flaschen. Es geht vor allem um Design-Klau: Die Saftflaschen der Hersteller sehen sich ähnlich. Zu ähnlich, wie Eckes-Granini offenbar findet. „Unser Ziel ist, unsere hochwertigen Marken zu schützen und unsere Interessen zu wahren", erklärte ein Eckes-Sprecher gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“. Edeka soll gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch eingelegt haben, das Gericht wird voraussichtlich am 11. Januar 2022 eine Entscheidung treffen.

Dabei ist das nur ein weiterer Höhepunkt. Wie so oft geht es ums liebe Geld. Wie viele andere Produzenten sieht sich Eckes-Granini gezwungen, die Preise zu erhöhen. Teure Benzin- und Rohstoffpreise zwingen die Hersteller während der Corona-Krise zu besonders hohen Preisanpassungen. Doch Edeka will offenbar nicht alle Preiserhöhungen mitgehen. Ärger gibt es auch mit dem Kosmetikhersteller L’Oreal. Edeka hat rund 150 Artikel von Essie, Garnier und L’Oréal Paris "ausgelistet", sie sind beim Supermarkt-Riesen bald nicht mehr verfügbar.

Bei Eckes-Granini hat Edeka kurzen Prozess gemacht: Nach einem verhängten Lieferstopp und kurzzeitig leeren Saftregalen wurden die Granini-Produkte in den Regalen gegen die Edeka-Eigenmarke Albi getauscht. Mit den Albi-Saftflaschen, die den Granini-Saftflaschen zum Verwechseln ähneln sollen. Jetzt müssen die Richter entscheiden, wie es weitergeht. Sollte Eckes-Granini erfolgreich sein, könnten beide Seiten doch zu einer Lösung kommen. Die Kunden dürfte es freuen. (aze)